2. Termin der Staatsprüfung für den höheren Forstdienst 2025
Titel des Prüfungsprojektes: „Übernahme der Leitung eines stadtnahen Forstbetriebs als Ziviltechniker für Forstwirtschaft – Erstellung eines Konzeptes zur Ertragsverbesserung sowie zur besseren Absicherung des Betriebs gegen Umweltrisiken sowie dem Management öffentlicher Nutzungsansprüche“
Der 2. Termin der diesjährigen Staatsprüfung für den höheren Forstdienst fand vom 21. bis 23. Oktober 2025 am Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft in Wien statt.
Es sind 8 Kandidaten zur Prüfung angetreten.
Prüfungskommission
Die Prüfungskommission bestand aus folgenden Personen:
Vorsitzender: MinR. Dipl.-Ing. Mag. iur. Johannes PREM (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft, Abteilung III/2 – Forstliche Legistik, Rechtspolitik und Berufsqualifikation)
Dr. Christian BRAWENZ (Attaché des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft an der Österreichischen Botschaft in Belgrad, Serbien)
Dir. Dipl.-Ing. Matthias GRÜN (Wirtschaftsführer – Esterhazy Betriebe AG.) und
MinR. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Florian RUDOLF-MIKLAU (Leiter - Abteilung III/4 – Wildbach- und Lawinenverbauung, Schutzwaldpolitik und Waldbrandprävention im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft).
Projektthema
Die Ausgangslage für die schriftliche Projektarbeit war, dass der Prüfungskandidat als Ziviltechniker für Forstwirtschaft von einem Stift mit der Leitung eines stadtnahen, 4.000 Hektar großen Forstbetriebs am Alpenostrand (Niederösterreich) beauftragt wurde.
Im schriftlichen Projekt war
im ersten Abschnitt - eine Analyse und Prüfung der Ertragslage sowie der relevanten betrieblichen Risiken durchzuführen,
im zweiten Abschnitt - ein Betriebskonzept für die nächsten Jahre, welches den Forstbetrieb auf eine wirtschaftlich nachhaltige solide Basis stellt und auf Chancen und Risiken infolge des urbanen Umlandes und der Klimaänderung eingeht, zu erstellen und
im dritten Abschnitt – infolge des Auftrages zur Betriebsleitung die Aufgaben, Struktur und Kapazitäten des eigenen Zivilingenieurbüros zu bewerten und allfällig anzupassen.
Die Prüfung erforderte unterschiedlichste Qualifikationen
Die schriftliche Projektarbeit wurde an den beiden ersten Prüfungstagen durchgeführt.
Dazu standen den Kandidaten insgesamt 14 Stunden zur Verfügung.
Am dritten Prüfungstag fanden die mündlichen Prüfungen statt.
In den ersten 10 Minuten der mündlichen Prüfungen präsentierten die Prüfungskandidaten die Schwerpunkte ihrer Betriebskonzepte.
Daran anschließend stellte die Prüfungskommission explizite Fragen zu den in den Projektarbeiten angesprochenen Fachinhalten und prüfte darüber hinaus auszugsweise Inhalte der in der Staatsprüfungsverordnung festgeschriebenen 5 Geschäftsbereiche.
Ergebnis: 87,5 Prozent waren erfolgreich!
7 Forstwirte wurden mit „befähigt“ beurteilt.
1 Kandidat bestand die Prüfung nicht.
Resümee
Als Resümee der Prüfungsleistungen wird zusammengefasst:
- Die aktuelle Ertragslage des Forstbetriebes wurde auf der Basis der umfangreichen Rahmendaten und Beschreibungen zumeist zufriedenstellend analysiert.
- Die Bewertungen der relevanten betrieblichen Risiken hinsichtlich ihrer strukturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen waren oft nicht zutreffend.
- Die entwickelten Betriebskonzepte ließen mehrmals konkrete Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Ertragslage missen.
- Die Konzepte für die vorgeschlagenen Projekte waren meist nachvollziehbar.
- Die Potentiale für mögliche Nebenbetriebe und zusätzliche Einnahmequellen hätten besser genutzt werden können.
- Das rechtliche Wissen war ausreichend.
- Die Präsentationen waren strukturiert und überwiegend aussagekräftig.