1. Termin der Försterstaatsprüfung 2025
Titel der Projektarbeit:
„Strategische Betriebsneuausrichtung mit Eigenfinanzierung aus dem Forstbetrieb“
Der 1. Termin der diesjährigen Staatsprüfung für den Försterdienst fand vom 1. bis 4. Juli 2025 an der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach statt.
1 Kandidatin und 14 Kandidaten traten zur Prüfung an.
Prüfungskommission
Die Prüfungskommission bestand aus folgenden Personen:
Vorsitzender: SL.-Stv. MinR Dipl.-Ing. Dr. Johannes SCHIMA (BMLUK - Sektion III – Forstwirtschaft und Regionen),
Mag.a Freydis BURGSTALLER-GRADENEGGER, MBA (Stabstelle Agrarrecht der Abteilung 10 Land- und Forstwirtschaft - Land Steiermark),
FM. Dipl.-Ing. Hubertus KIMMEL, M.Sc. (Forstbetrieb Stift Klosterneuburg) und
BOFö. Ing. Wolfgang RAMSL (Forstdienst der BH Vöcklabruck – Land Oberösterreich).
Projektthema
Die Ausgangslage für die schriftliche Projektarbeit war, dass der Eigentümer eines 3.42o Hektar großen Forstbetriebes sich an einem Projekt als Investor beteiligen und dies größtenteils aus Eigenmitteln finanzieren möchte.
Die Aufgabe war, ein Konzept für die Betriebsführung für den Forstbetrieb zu erarbeiten, welches ein maximales finanzielles Ergebnis für das Wirtschaftsjahr 2025/2026 liefern kann.
Das Konzept war in Erlöse und Kosten für die Bereiche Holz, Jagd und Nebeneinnahmen zu gliedern.
Da dem Eigentümer die finanzielle Unterstützung aus dem Forst zu wenig erscheint, war der Verkauf einer im Vorjahr angekauften 40 Hektar Waldfläche zu überlegen.
Die Prüfung erfordert unterschiedlichste Qualifikationen
Die schriftliche Projektarbeit wurde an den beiden ersten Prüfungstagen durchgeführt.
Dazu standen insgesamt 13 Stunden zur Verfügung.
Am dritten und vierten Prüfungstag fanden die mündlichen Prüfungen statt.
In den ersten 10 Minuten der mündlichen Prüfungen präsentierten die Prüfungskandidatin und die Prüfungskandidaten die Schwerpunkte ihrer Betriebskonzepte.
Daran anschließend stellte die Prüfungskommission explizite Fragen zu den in den Konzepten angesprochenen Fachinhalten und prüfte darüber hinaus auszugsweise Inhalte der in der Staatsprüfungsverordnung festgeschriebenen 5 Geschäftsbereiche.
Ergebnis: 93 % waren erfolgreich!
Thomas DAUM (Leobner Realgemeinschaft)
Tobias DOBNIG (Forstbetrieb Unterinntal der Österreichische Bundesforste AG.)
Michael STÖCKELER (Bezirksforstinspektion Bludenz)
Philipp WALTL (Kärntner Waldpflege Verein) und
Markus Emmerich WINTER (Guttenberg’sche Forstverwaltung Radmer)
erreichten ein "mit Auszeichnung befähigt".
1 Försterin und 8 Förster wurden mit „befähigt“ beurteilt.
1 Prüfungskandidat bestand die Prüfung nicht.
Resümee
Als Resümee der Prüfungsleistungen wird zusammengefasst:
- Die Beschreibung und Beurteilung der besichtigten Waldbestände erfolgten allesamt sehr zufriedenstellend.
- Die individuellen Betriebskonzepte waren durchgehend schlüssig.
- Die zu erwartenden Erlöse und Kosten wurden tabellarisch nachvollziehbar dargestellt. Die Deckungsbeiträge sowie die Fixkosten wurden gut berechnet.
- Die Möglichkeiten der Gewinnmaximierung wurden größtenteils erkannt.
- Die vorgeschlagenen Nutzungsstrategien waren plausibel.
- Die Waldbaukonzepte für klimafitte Wälder beschränkten sich beinahe ausschließlich auf Aufforstung und Endnutzung (mit Naturverjüngungsverfahren). Die Werkzeuge Stammzahlhaltung, Durchforstung, Umtriebszeit, ausländische Baumarten Waldtypisierung wurden überwiegend unvollständig erkannt.
- Detaillierte Jagdkonzepte wurden ausgearbeitet. Jedoch meist ohne Monitoring.
- Die Betrieblichen Ressourcen wurden ausreichend erkannt.
- Die Rechtsfragen wurden im Großen und Ganzen gut gelöst.