4. Termin der Försterstaatsprüfung 2025

Foto: BMLUK / Annerl Die Absolventinnen und Absolventen der Försterstaatsprüfung.

Titel des Prüfungsprojektes:
„Neuausrichtung des Forstbetriebes Düsterwald nach Betriebsübernahme“

Der 4. Termin der diesjährigen Staatsprüfung für den Försterdienst fand vom 30. September bis 3. Oktober 2025 an der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen statt.
4 Kandidatinnen und 9 Kandidaten traten zur Prüfung an.

Prüfungskommission

Die Prüfungskommission bestand aus folgenden Personen:
Vorsitzender: MinR. Dipl.-Ing. Ing. Martin NÖBAUER (BMLUK - Sektion III – Forstwirtschaft und Regionen),
OFö. Ing. Gerhard GRUBER (Wirtschaftsführer - Forstamt der Stadtgemeinde Knittelfeld),
Dipl.-Ing. Maximilian KASTNER, B.Sc. (Leiter – Forstdienst der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf an der Krems – Land Oberösterreich) und
BH Mag. Günter STÖGER (Bezirkshauptmann von Krems an der Donau – Land Niederrösterreich).

Projektthema

In der schriftlichen Projektarbeit waren, nach erfolgter Betriebsübernahme

  • der aktuelle Zustand des 3.000 Hektar großen Forstbetriebes Düsterwald hinsichtlich Wald, Jagd, Infrastruktur und Finanzen zu analysieren,
  • wirtschaftliche Kennzahlen wie Hiebsatz, Holzerntekosten und Erlöse zu ermitteln,
  • einen Überblick über die bisherige Situation im Betrieb zu geben,
  • konkrete Maßnahmen zur Bewirtschaftung, Pflege und Infrastrukturverbesserung zu planen,
  • jagdliche Rahmenbedingungen zu bewerten und anzupassen,
  • Möglichkeiten einer touristischen Nutzung des Forsthauses zu prüfen,
  • eine tragfähige und nachhaltige Zukunftsstrategie unter Berücksichtigung des Klimawandels zu entwickeln,
  • einen Deckungsbeitragsrechnungsvergleich (Ist- / Sollzustand) anzustellen und
  • das erarbeitete Betriebskonzept in einer Präsentation darzustellen.

Die Prüfung erfordert unterschiedlichste Qualifikationen

Die schriftliche Projektarbeit wurde an den beiden ersten Prüfungstagen durchgeführt.
Dazu standen insgesamt 13 Stunden zur Verfügung.

Am dritten und vierten Prüfungstag fanden die mündlichen Prüfungen statt.

In den ersten 10 Minuten der mündlichen Prüfungen präsentierten die Prüfungskandidatinnen und Prüfungskandidaten Ihre Betriebskonzepte.

Daran anschließend stellte die Prüfungskommission explizite Fragen zu den in den Konzepten angesprochenen Fachinhalten und prüfte darüber hinaus auszugsweise Inhalte der in der Staatsprüfungsverordnung festgeschriebenen 5 Geschäftsbereiche.

Ergebnis: 84,6 Prozent waren erfolgreich!

4 Försterinnen und 7 Förster wurden mit „befähigt“ beurteilt.
2 Prüfungskandidaten bestanden die Prüfung nicht.

Resümee

Als Resümee der Prüfungsleistungen wird zusammengefasst:

  • Die für die Bewirtschaftung der besichtigten Waldbestände erforderlichen Informationen wurden umfassend erhoben und sehr gut beschrieben.
  • Die betrieblichen Analysen des Forstbetriebes waren überwiegend plausibel.
  • Die derzeitige Situation im Forstbetrieb wurde nachvollziehbar dargestellt.
  • Die einzelnen Aufgabenstellungen wurden insgesamt gut gelöst.
  • Die Zuordnung zu den Deckungsbeiträgen war oftmals fehlerhaft.
  • Die Verkehrswertberechnung der für die gastronomische Nutzung des bestehenden Forsthauses beanspruchten Waldflächen waren sehr mangelhaft.
  • Die individuellen Betriebskonzepte beinhalteten vielfältige Empfehlungen an den Eigentümer zur Neuausrichtung des Forstbetriebes.
  • Genauere Kenntnis des Stufenbaus der Rechtsordnung, des Forstgesetzes und der europarechtlichen Vorgaben im Naturschutzbereich (Natura 2000 und ihre konkreten Auswirkungen auf die Bewirtschaftung) wären wünschenswert.

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