Hochwasserschutz Attergau: Neue Maßnahmen schützen vier Gemeinden

Im Juni 2025 starten umfassende Maßnahmen zum Hochwasserschutz im oberösterreichischen Attergau. Mit dem Ziel, Menschen, Siedlungen und Infrastruktur in der Region dauerhaft vor 100-jährlichen Hochwasserereignissen zu schützen, setzt der neu gegründete Hochwasserschutzverband Attergau unterstützt durch Bund und Land ein zukunftsweisendes Projekt um.
Die Region braucht Schutz
Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt: Auch kleinere Flüsse wie die Dürre Ager, der Klausbach und der Sagererbach können bei starken Regenfällen rasch zur Gefahr werden. Vor allem Engstellen im Fließverlauf können den Abfluss behindern und zu großflächigen Überschwemmungen führen. Bei einem sogenannten HQ100-Ereignis (100-jährliches Hochwasser) wäre St. Georgen im Attergau aktuell besonders stark gefährdet. Insgesamt werden mit dem Projekt 226 Objekte in den Gemeinden Berg im Attergau, St. Georgen im Attergau, Straß im Attergau und Vöcklamarkt besser vor Überflutungen geschützt.
Ökologie und Hochwasserschutz im Einklang
Das Herzstück des Schutzprojekts bilden drei Retentionsbecken mit einem Gesamt-Speichervolumen von rund 700.000 m³. Sie sollen überschüssiges Wasser bei Hochwasser zurückhalten und kontrolliert abgeben. So wird die Hochwasserwelle gedämpft und Siedlungsräume entlastet. Die Becken werden in Erdbauweise errichtet und begrünt, sodass sie sich in die Landschaft einfügen. Auch bestehende Engstellen im Gewässerverlauf werden gezielt entschärft.
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, technischen Hochwasserschutz mit ökologischen Verbesserungen zu verbinden. Durch naturnahe Bauweisen und Renaturierungsmaßnahmen wird sichergestellt, dass nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen und Tiere vom Projekt profitieren.
Finanzierung und Projektlaufzeit
Das Projekt ist mit einer Gesamtsumme von 22 Millionen Euro veranschlagt. Das BMLUK übernimmt dabei rund 10,87 Millionen Euro. Die Umsetzung erfolgt von Juni 2025 bis Dezember 2027.