Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft - Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie

Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft - Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie

Das 21. Jahrhundert stellt die Menschheit vor enorme ökologische Herausforderungen. Eine stark wachsende Weltbevölkerung, die rasche Zunahme des materiellen Wohlstandsniveaus in den aufstrebenden Volkswirtschaften und unsere Wirtschafts- und Lebensweise erhöhen permanent den Druck auf unseren Planeten.

Die von der Wissenschaft definierten „planetaren Grenzen“ sind vielfach bereits überschritten und damit unsere ökologischen Lebensgrundlagen stark bedroht. Eine wesentliche Ursache dafür ist der rasant steigende Verbrauch an natürlichen Rohstoffen. Der weltweite Material-Fußabdruck hat sich von 43 Milliarden Tonnen im Jahr 1990 auf 92 Milliarden im Jahr 2017 mehr als verdoppelt. Insbesondere in diesem Jahrhundert weist die Wachstumskurve steil nach oben. Von 2000 bis 2017 betrug der Zuwachs 70 %.

Ohne konzertierte Maßnahmen wird der weltweite Verbrauch von Ressourcen wie Biomasse, fossilen Brennstoffen, Metallen und Mineralien bis 2060 voraussichtlich auf 190 Milliarden Tonnen anwachsen1 und das jährliche Abfallaufkommen bis 2050 voraussichtlich um 70 % steigen. Treiber für dieses starke Verbrauchswachstum ist neben dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum unsere lineare Wirtschaftsweise: Rohstoffe werden der Natur entnommen („take“), um daraus Produkte und Güter aller Art herzustellen und Energie zu gewinnen („make“).

Die meisten der dabei entstehenden „Nebenprodukte“ und die Produkte nach oft nur kurzer Nutzung („use“) landen als Abfall und Emissionen in Luft, Wasser und Boden wieder in unseren Ökosystemen („waste“). Der starke Anstieg im Ge- und Verbrauch von Ressourcen verursacht so erhebliche Umweltbelastungen. Die Treibhausgasemissionen sind zu rund 50 %, der Biodiversitätsverlust und der Wasserstress zu mehr als 90 % auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen zurückzuführen. Allein die Produktion von Stahl, Zement, Kunststoffen, Papier und Aluminium verursacht 36 % aller globalen Treibhausgasemissionen.

Die Verringerung des Ressourcenverbrauchs sowie der Abfälle und Emissionen hat daher im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung und des Klimaschutzes eine besondere Bedeutung. Die Realisierung erfordert eine fundamentale Transformation: von der linearen „take-make-use-waste“-Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft.

Herausgeber:
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Ausgabejahr:
2022
Ausgabeort:
Wien
Format:
Download
Kategorie:
Kreislaufwirtschaft
Seitenanzahl:
84