Studie "Wasserverfügbarkeit in Österreichs Fließgewässern" abgeschlossen

Bild der Pielach in Mühlau
Foto: Bernhard Schubert

Wie viel Wasser steht in Österreich nachhaltig zur Verfügung? Eine neue Studie liefert eine erste, österreichweite Abschätzung des theoretisch verfügbaren Wasserdargebots in Fließgewässern – mit Blick auf den Gewässerschutz und eine verträgliche Gestaltung verschiedener Nutzungen.
 

Österreich verfügt über reiche Wasserressourcen, doch die Folgen des Klimawandels sowie zunehmender Wasserbedarf in manchen Sektoren und Regionen setzen diese zunehmend unter Druck. Die Studie „Wasserverfügbarkeit in Österreichs Fließgewässern“ liefert Datengrundlagen und erste Analysen, wie viel Wasser in den Fließgewässern theoretisch zur Verfügung steht - unter Berücksichtigung gewässerökologischer Erfordernisse und einer nachhaltigen Gestaltung verschiedener Nutzungsansprüche.

Im Zentrum der Untersuchung steht eine erste, überblicksartige Abschätzung des theoretisch nutzbaren Wasserdargebots. Darunter wird jene Wassermenge verstanden, die an einer Messstelle, abzüglich eines festgelegten Restwasserabflusses, potenziell verfügbar wäre. Die tatsächliche Verfügbarkeit – etwa unter Berücksichtigung anderer Nutzungen oder Unterlieger – kann davon deutlich abweichen und ist in Detailstudien zu klären.

Die Analyse beruht auf einer statistischen Auswertung von Abflussdaten an 560 Messstellen im Zeitraum von 1991 bis 2021. Um eine Bandbreite des theoretisch verfügbaren Dargebots abzuschätzen, wurden zwei Szenarien berechnet:

  • Szenario QZV: Entnahmen sind oberhalb des ökologischen Mindestabflusses gemäß Qualitätszielverordnung Ökologie Oberflächengewässer zulässig.
  • Szenario MQ: Entnahmen sind erst ab dem langjährigen mittleren Jahresabfluss möglich.

Neben der aktuellen Situation wurden auch Trends in den Abflussdaten im Zeitraum von 1991 – 2021 analysiert und einer früheren Vergleichsperiode (1976 – 2007) gegenübergestellt. Unter der Annahme, dass sich diese Trends unverändert fortsetzen, wurde eine Entwicklung bis 2035 abgeschätzt.

Die Studie bietet einen österreichweiten Überblick und stellt sämtliche Ergebnisse zusätzlich auf Ebene der einzelnen Messstellen in einem umfangreichen digitalen Anhang bereit – inklusive grafische Darstellungen der natürlichen Schwankungsbreite der theoretisch verfügbaren Wassermengen. Damit werden Grundlagen für eine erste Einschätzung und Bewertung der Wasserverfügbarkeit geschaffen und aufgezeigt, in welchen Regionen und zu welchen Zeiten ausreichend Wasser verfügbar ist – und wo mit möglichen Engpässen zu rechnen ist.

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