Eröffnung des Hochwasserschutzes in Gmünd: Mehr Sicherheit für Bevölkerung und Infrastruktur

Hochwasserschutz Gmünd
Foto: Stadtgemeinde Gmünd

Am 04. Oktober 2025 wurde im Rahmen des Zivilschutztages in Gmünd, Niederösterreich, der neue Hochwasserschutz an der Lainsitz feierlich eröffnet. Mit dem Projekt ist es gelungen, die Stadt Gmünd nachhaltig vor den Gefahren von Hochwasser zu schützen und die Sicherheit der Bevölkerung deutlich zu erhöhen.

Schutz vor wiederkehrenden Hochwasserereignissen

Das Stadtgebiet von Gmünd wird sowohl von der Lainsitz als auch vom Braunaubach durchflossen. Beide Gewässer haben in der Vergangenheit wiederholt zu Ausuferungen und Hochwasserschäden geführt. Mit den nunmehr umgesetzten Maßnahmen können künftig über 200 Menschen sowie 56 Objekte – darunter auch wichtige Infrastruktureinrichtungen – vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis zuverlässig geschützt werden. Die Kombination aus technischer Schutzinfrastruktur, flexiblen mobilen Elementen und ökologisch verträglicher Gestaltung sorgt dafür, dass die Stadt auch in Zeiten zunehmender Wetterextreme bestens gerüstet ist.

Das Hochwasserschutzprojekt Gmünd erforderte Gesamtkosten von rund 12,2 Millionen Euro. Finanziert wurde es im Rahmen des Wasserbautenförderungsgesetzes: Sowohl das BMLUK als auch Land Niederösterreich übernahmen jeweils 38,1 Prozent (jeweils rund 4,65 Mio. Euro), während der Interessentenanteil 23,8 Prozent (rund 2,9 Mio. Euro) betrug. 

Bauabschnitte und Maßnahmen

Bereits 2009 wurde das Gesamtprojekt wasserrechtlich und naturschutzrechtlich bewilligt. Seitdem wurde es in mehreren Bauabschnitten umgesetzt:

  • Bauabschnitt Grillenstein (bis 2015): Hier wurden entlang des rechten Lainsitzufer im Bereich Malerwinkel und Grillenstein Dämme und Schutzmauern errichtet. Ergänzt wurden die Maßnahmen durch leistungsfähige Pumpwerke zur Polderentwässerung. Ein zentrales Element war die Verlegung des Braunaubachbetts um rund 110 Meter sowie die Anlage einer Flutmude als Hochwasser-Bypass. Dadurch konnte die kritische T-förmige Mündungssituation wesentlich entschärft werden.

  • Bauabschnitt Stadtstrecke (ab 2022): In diesem Bereich wurden vor allem Mauern errichtet, die abschnittsweise durch Dämme und Geländeanpassungen ergänzt werden. Mobile Elemente ermöglichen es, Wege und Zugänge im Hochwasserfall flexibel zu sichern. Insgesamt wurden dabei rund 2 Kilometer lineare Schutzelemente umgesetzt. Zusätzlich erfolgte der Schutz eines Einzelanwesens sowie die Errichtung von zehn stationären Pumpwerken.

Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Maßnahmen bereits beim Hochwasserereignis im September 2024 bewährt haben: Trotz noch nicht vollständig fertiggestellter Bauwerke konnten großflächige Schäden im Stadtgebiet verhindert werden.