Eröffnung der sanierten Steinbrücke in Schwaz – Hochwasserschutz im Unterinntal

Eröffnung der Steinbrücke in Schwaz.
Foto: Michael Winkler

Die Sanierung der Steinbrücke in Schwaz ist abgeschlossen. Mit der feierlichen Eröffnung durch Wasserminister Norbert Totschnig am 5. September 2025 wurde ein zentrales Bauwerk für den Hochwasserschutz und die Infrastruktur im Unterinntal fertiggestellt.

Die Steinbrücke war bei vergangenen Hochwasserereignissen mehrfach von Sperren betroffen, da Verklausungen die sichere Durchleitung der Innhochwässer gefährdeten. Mit dem Neubau ist dieses Risiko nun gebannt: Die Brücke gewährleistet künftig die gefahrlose Ableitung von Hochwässern und ist damit ein Schlüsselbauwerk für die Hochwassersicherheit im Unterinntal. Mit einer Gesamtinvestition von rund 11 Millionen Euro, wovon etwa 4 Millionen Euro vom BMLUK stammen, ist die neue Steinbrücke nicht nur für maßgeblich für eine sichere Verkehrsinfrastruktur, sondern auch für einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Bevölkerung und der Wirtschaft im Raum Schwaz.

Luftbild der Steinbrücke in Schwaz.

Teil eines groß angelegten Investitionsprogramms

Die Brückensanierung ist eingebettet in ein umfassendes Maßnahmenpaket: Bis 2028 werden in Tirol 128 Hochwasserschutzprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 132 Millionen Euro umgesetzt. Das BMLUK trägt davon etwa 86 Millionen Euro. Allein im Jahr 2025 fließen rund 13,3 Millionen Euro Bundesmittel in den Tiroler Hochwasserschutz.

Zu den bedeutendsten Vorhaben zählen der Hochwasserschutz am Lech in Reutte, an der Drau in Sillian sowie an der Isel in Lienz. Auch das Großprojekt an der Brixentaler Ache wurde 2025 gestartet. Diese Maßnahmen sichern zusammen den Schutz tausender Menschen und Hunderter Objekte.

Der Inn im Fokus – größtes Hochwasserschutzprojekt Österreichs

Der Hochwasserschutz im Tiroler Unterinntal zählt zu den größten wasserbaulichen Projekten Österreichs. Zwischen Terfens und Wörgl sind bis zu 3.700 Gebäude und 280 Hektar Bauland bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis gefährdet, das Schadenspotenzial wird auf rund 850 Millionen Euro geschätzt. Um Bevölkerung, Infrastruktur und Wirtschaft nachhaltig zu schützen, sind umfassende Maßnahmen entlang vom Mittleren und Unterem Unterinntal geplant.

Im Mittleren Unterinntal soll entlang von 23 Kilometern des Inns zwischen Terfens und Münster in 13 Gemeinden rund 1.500 Häuser und 120 Hektar Bauland gesichert werden. Geplant sind 15 Millionen m³ Retentionsraum sowie über 70 Kilometer Dämme und Mauern, um Schäden von rund 450 Millionen Euro zu verhindern. Erste Maßnahmen wurden bereits gestartet, ebenso das Hochwasserschutzprojekt Jennbach mit einem Investitionsvolumen von 30 Mio. Euro. Im Unteren Unterinntal sind die Gemeinden Angath, Breitenbach, Brixlegg, Kramsach, Kundl, Radfeld, Rattenberg und Wörgl betroffen. Hier sollen 806 Wohnhäuser, 224 Betriebe und 26 öffentliche Gebäude geschützt werden.