IKSR: 75 Jahre Einsatz für den Rhein

Die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) blickt auf 75 Jahre erfolgreiche Arbeit zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Rheins zurück.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1950 hat die IKSR maßgeblich dazu beigetragen, den einst als "Kloake Europas" verschrienen Fluss wieder zu einem lebendigen Ökosystem, einer wichtigen Ressource und Lebensader für Millionen von Menschen zu machen.
Eine Erfolgsgeschichte internationaler Zusammenarbeit
Die Geschichte der IKSR ist eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte internationaler Zusammenarbeit. Anfangs vor allem auf die Bekämpfung der massiven industriellen Verschmutzung fokussiert, erweiterte die Kommission im Laufe der Jahrzehnte ihr Aufgabenfeld kontinuierlich. Meilensteine wie das sogenannte „Chloridübereinkommen“ von 1976 zur Reduzierung der Salzbelastung und das "Aktionsprogramm Rhein" nach dem verheerenden Sandoz-Unglück 1986, das die Wiederansiedlung des Lachses zum Ziel hatte, zeugen von der Entschlossenheit der Rheinanliegerstaaten, den Fluss gemeinsam zu schützen.
Heute ist die IKSR ein Musterbeispiel für grenzüberschreitendes Wassermanagement. Ihre Arbeit basiert auf dem Übereinkommen zum Schutz des Rheins von 1999, das die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten (Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Niederlande, Schweiz sowie die Europäische Gemeinschaft) formal bekräftigt und die Vision eines "Rhein 2040"-Programms für die Zukunft festschreibt.
Österreich hat mit Vorarlberg einen kleinen Anteil am Rheineinzugsgebiet, genauer gesagt an Alpenrhein und Bodensee. Österreich hat Beobachterstatus in der IKSR und arbeitet über das sogenannte Koordinierungskomitee Rhein eng mit der IKSR zusammen. Damit wird die für die Umsetzung der EU Wasserrahmenrichtlinie und der EU Hochwasserrichtlinie geforderte flussgebietsbezogene Bewirtschaftung sichergestellt.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz der beachtlichen Erfolge steht die IKSR auch in Zukunft vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel mit seinen Folgen wie Niedrigwasserperioden und extremen Hochwasserereignissen, das Management von Mikroverunreinigungen und die weitere Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit des Rheins sind nur einige der zentralen Themen, denen sich die Kommission widmet.
Das Programm "Rhein 2040" sieht unter anderem vor, die Funktionsfähigkeit des Rheinökosystems gegenüber den Auswirkungen von Klimaveränderungen widerstandsfähiger zu machen, die ökologische Durchgängigkeit für Wanderfische von der Mündung in die Nordsee bis zum Rheinfall wiederherzustellen und die Einträge von Nähr- und Mikroverunreinigungen weiter zu reduzieren. Ziel ist es, den Rhein auch in Zukunft als nachhaltig bewirtschaftete und klimaresiliente Ressource zu erhalten.
Jubiläumsaktivitäten und Rückblick
Die IKSR feiert ihr 75-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung am 3. Juli 2025 unter dem aktuellen deutschen Vorsitz in Düsseldorf. Direkt im Anschluss von 3. bis 4. Juli 2025 fand die jährliche gemeinsame Plenartagung der IKSR und des Koordinierungskomitees Rhein statt.
Die 75-jährige Erfolgsgeschichte der IKSR ist ein beeindruckendes Zeugnis dafür, was durch entschlossene und kontinuierliche internationale Zusammenarbeit erreicht werden kann. Sie ist ein Vorbild für den Schutz großer Flusssysteme weltweit und ein Versprechen für eine gesunde Zukunft des Rheins.