VISION 2028+: Bilanz nach einem Jahr Umsetzung

Handlungsfelder- und Projektkernteam mit Herrn Bundesminister Totschnig
Foto: Rene Hemerka

Im September 2024 startete die VISION 2028+ in die Umsetzung. Anfang September 2025, knapp ein Jahr später, wurde im Festsaal des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gemeinsam mit Bundesminister Norbert Totschnig Bilanz gezogen.
 

„Wir ziehen Bilanz“

In Anwesenheit der Leitungen der sieben Handlungsfeld-Teams, Stakeholderinnen und Stakeholder sowie Personen aus der Praxis wurde auf die Umsetzungsphase von September 2024 bis September 2025 der VISION 2028+ im letzten Jahr zurückgeblickt. 

Die VISION 2028+ kommt in der Praxis an

Anhand von Leuchtturmprojekten wurde im Rahmen der Veranstaltung anschaulich gezeigt, wie einzelne Maßnahmen der sieben Handlungsfelder konkret vorangetrieben wurden.

Die sieben Handlungsfelder im Überblick

  1. Stärkung des Unternehmertums in der Landwirtschaft
  2. Ausrichtung und Weiterentwicklung der agrarischen Qualitätsproduktion
  3. Klima- und Umweltschutz und Klimawandelanpassung
  4. Optionen der Wertschöpfung am Bauernhof
  5. Zukunftsfähiger und resilienter Ländlicher Raum – Bedürfnisse der Landwirtschaft
  6. Chancen und Nutzen der Digitalisierung, Forschung und Innovation
  7. Gesellschaftliche Wahrnehmung und Wertschätzung – Dialog mit der Gesellschaft

Einige Projekte, die im Zuge des Visionsprozesses umgesetzt beziehungsweise weiterentwickelt wurden, sind etwa die Bildungsinitiative Diversifizierung, die Weiterführung des bäuerlichen Sorgentelefons oder die Studie „Bürokratie greifbar machen“.

Viele der erarbeiteten Maßnahmen der VISION 2028+ wirken sich bereits jetzt auf den Arbeitsalltag diverser Akteurinnen und Akteure der österreichischen Landwirtschaft aus. Im Zuge der Bilanzveranstaltung wurde Personen aus der Praxis die Möglichkeit gegeben ihre Erfahrungen zu teilen:

„VISION 2028+ heißt für mich als Mediator und Lebensberater, die psychische Gesundheit der Bäuerinnen und Bauern und ihre Lebensqualität als wesentlich zu begreifen. Lebensqualität ist die Grundlage für Motivation und Erfolg und für die Weitergabe und damit Zukunft von Höfen“, betont Josef Stangl, der durch die enge fachliche Verknüpfung zum Handlungsfeld „Zukunftsfähiger und resilienter ländlicher Raum – Bedürfnisse der Landwirtschaft“ seine Erfahrungen teilte.

Alexandra Spendier, BWL-Lehrerin an der HBLA Pitzelstätten, sieht vor allem Vorteile in der detaillierten und reflektieren Auseinandersetzung mit dem eigenen Betrieb, wie es im Handlungsfeld „Stärkung des Unternehmertums in der Landwirtschaft“ als Zielbild angeführt ist: „Aufzeichnungen über den eigenen Betrieb zu führen ist ein bisschen wie Tagebuch zu schreiben. Es verschafft Übersicht, Orientierung und im Rückblick entsteht Klarheit und so manche Idee für die Gestaltung der eigenen Zukunft.“

Die Winzerin Barbara Pletzer legt im Sinne des Handlungsfeldes „Gesellschaftliche Wahrnehmung und Wertschätzung – Dialog mit der Gesellschaft“ vor allem auf den Austausch mit ihren Gästen besonderen Wert: „Im Gespräch mit unseren Gästen wird sichtbar, wie viel Arbeit und Herzblut in unseren Weinen und den Köstlichkeiten auf den Tellern stecken – dieses Miteinander-Reden schafft Vertrauen und Wertschätzung.“

Ein Blick nach vorn

Da sich die VISION 2028+ mit der Entwicklung einer nachhaltigen, innovativen und zukunftsfähigen Landwirtschaft bis zum Jahr 2028 und darüber hinaus beschäftigt, lassen sich viele Zielsetzungen und Maßnahmen aufgrund ihrer Größe und Komplexität nicht unmittelbar realisieren. Unterschiedliche Rahmenbedingungen erfordern im Zuge eines Transformationsprozesses, wie der der VISION 2028+, teils Geduld, Koordination, längerfristige Planung und das richtige Momentum – sei es durch gesellschaftliche Dynamiken oder politische Schwerpunktsetzungen. Um mehr Transparenz zu schaffen und Zuständigkeiten für die zukünftige Weiterarbeit klar abzustecken, wurden die Maßnahmen, die bislang noch nicht bearbeitet werden konnten, jeweils zuständigen Akteurinnen und Akteuren, Organisationen sowie politischen Rahmenbedingungen zugeordnet.

VISION 2028+

Die VISION 2028+ ist ein von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig initiierter Strategieprozess, der im Oktober 2023 gestartet hat. Die entstandene Broschüre stellt einen Leitfaden für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum der nächsten Jahre dar, welche Stabilität bietet, Orientierung schafft sowie Planungs- und Versorgungssicherheit gewährt. Neben Landwirtinnen und Landwirten sind zahlreiche Stakeholderinnen und Stakeholder, Institutionen und NGOs in den Prozess eingebunden worden – begleitet wurde dieser von einem wissenschaftlichen Beirat.