KKW-Unfall: Schutzmaßnahmen in der Landwirtschaft

Die Broschüre „KKW-Unfall: Schutzmaßnahmen in der Landwirtschaft“ gibt einen Überblick über mögliche Schutzmaßnahmen, die die Auswirkungen eines KKW-Unfalls auf die österreichische Landwirtschaft vermindern. Die Information richtet sich in erster Linie an Landwirtinnen und Landwirte.
In Österreich gibt es keine Kernkraftwerke (KKWs). Es befinden sich allerdings neun KKWs in einer Entfernung von weniger als 200 Kilometer von Österreichs Staatsgrenzen. Schwere Unfälle mit großräumigen und schwerwiegenden Auswirkungen können nicht ausgeschlossen werden.
Die Zuständigkeiten im Fall eines radiologischen Notfalls wie nach einem KKW-Unfall sind auf Bund und Länder aufgeteilt. Bei Eintreten eines solchen radiologischen Notfalls evaluiert das Umweltministerium (BMLUK) die Lage, legt unter Einbeziehung des Gesundheitsministeriums (BMASGPK) die notwendigen Schutzmaßnahmen fest und informiert die Bevölkerung darüber. In weiterer Folge setzt das Landesoberhaupt diese Maßnahmen um bzw. unterstützt deren Umsetzung. Der Sektor Landwirtschaft und somit auch die Erzeugung von Lebensmitteln könnten im Falle eines KKW-Unfalls massiv von den Auswirkungen der großräumigen Kontamination mit radioaktiven Stoffen betroffen sein, daher wurde seitens des Landwirtschafts- und Umweltministeriums (BMLUK) ein Überblick über mögliche Schutzmaßnahmen in der Landwirtschaft erstellt.
Die Erfahrung mit dem Unfall in Tschernobyl zeigt, dass eine Langzeit-Strahlenbelastung der Bevölkerung über kontaminierte Lebensmittel erfolgt, wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Landwirtschaftliche Schutzmaßnahmen, die vor Eintreffen der radioaktiven Luftmassen durchgeführt werden, reduzieren die Kontamination von Lebensmitteln wie Milch und Fleisch entscheidend. Eine Maßnahme ist beispielsweise die Verbringung von Nutztieren in den Stall, sodass diese mit nicht kontaminiertem Futter versorgt werden. Ebenso schützt das Schließen von Gewächshäusern die angebauten Kulturpflanzen vor einer Kontamination.
Landwirtinnen und Landwirte können dementsprechend einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Auswirkungen eines KKW-Unfalls auf die Landwirtschaft und damit auf die Menschen zu reduzieren. Die Broschüre "KKW-Unfall: Schutzmaßnahmen in der Landwirtschaft" erklärt Schutzmaßnahmen für den landwirtschaftlichen Sektor im Falle eines KKW-Unfalls. Das Faktenblatt "Maßnahmen in der Landwirtschaft im radiologischen Notfall" informiert auf einen Blick über die Empfehlungen und Verbote.
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Weitere Informationen
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Strahlenschutz
Der Mensch ist natürlicher Strahlung ausgesetzt – aus dem Weltraum und aus radioaktiven Stoffen in Böden und Gestein. Seit dem 20. Jahrhundert kommt zivilisatorische Strahlung hinzu. Ihr Nutzen erfordert strenge Regeln: Der Einsatz muss gerechtfertigt sein, die Dosis so gering wie möglich bleiben, um Schäden an Mensch und Umwelt zu vermeiden. -
Notfallwebsite des Umweltministeriums
Auf der Notfallwebsite des BMLUK finden Sie wichtige Informationen über
radiologische Ereignisse und Notfälle.
Bei radiologischen Ereignissen wird die Öffentlichkeit auf dieser Website umfassend informiert. -
Österreichischer Zivilschutzverband - Strahlenschutz
In der näheren Umgebung Österreichs ist eine große Anzahl an Kernkraftwerken in Betrieb. Auch wenn deren Betrieb die meiste Zeit als sicher gilt kann das Szenario eines Störfalls oder Unfalls nie ausgeschlossen werden. Für einen solchen Fall finden Sie auf dieser Seite wichtige Informationen.