Soil Walks: Bewusstseinsbildung beim Spazieren

Wie kann man die Bevölkerung und Interessierte rund um die Themen Flächeninanspruchnahme, Versiegelung und Innenentwicklung nachhaltig und breitenwirksam informieren? Dieser Frage widmete sich das vom BMLUK finanzierte Forschungsprojekt Soil Walks und entwickelte dazu ein Walk & Talk Format sowie praktische Hilfsmittel, die auf der Projekthomepage zur Verfügung stehen.
Informative Spaziergänge
Soil Walks sind bewusstseinsbildende Spaziergänge über Bodenverbrauch, Versiegelung und Innenentwicklung. Beim gemeinsamen Spaziergang durch die eigene Gemeinde werden wissenschaftliche Erkenntnisse mit lokalem Wissen und planungspolitischen Überlegungen verknüpft und vor Ort gemeinsam mit der Bevölkerung diskutiert. Den Teilnehmenden – kommunalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern wie auch Bewohnerinnen und Bewohnern – wird ein Verständnis für die Thematik rund um Grund und Boden vermittelt und so ein Beitrag zum sorgsamen Umgang mit den verfügbaren Flächen geleistet. Zentrale Themen der Soil Walks sind Flächeninanspruchnahme, Bodenversiegelung und Innenentwicklung. Die Methode wurde in mehreren Pilotgemeinden, neben Altmünster (Oberösterreich) auch in Waidhofen an der Thaya, Langau, Drosendorf (alle Niederösterreich), Mautern in der Steiermark und Linz, erarbeitet und erprobt. Die Teilnehmenden besichtigten Entsiegelungsprojekte und flächensparende Wohngebäude, nahmen Flächenwidmungspläne unter die Lupe, sammelten Ideen zur Ortskernbelebung, die von der Gemeinde aufgegriffen werden, zeigten das Potenzial leerstehender Gebäude auf und besprachen Möglichkeiten, wie am eigenen Grundstück Boden geschützt werden kann.
„Das gemeinsame Erleben vor Ort liefert wichtige Impulse für einen Austausch und trägt dazu bei, dass neue Ideen und Lösungen entstehen können. Der Boden ist begrenzt und das Wissen über nachhaltige Raumnutzung und Bodenschutz zu stärken ist daher essentiell für lebenswerte Regionen“.
Umweltminister Norbert Totschnig
Selbst aktiv werden
Soil Walks können selbstorganisiert von Bodenbeauftragten, Baukulturverantwortlichen, Ortsplanerinnen und Ortsplanern, Leerstandsmanagements, Lehrkräften und weiteren in der eigenen Gemeinde oder Region durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wird ein Handbuch sowie Schulungsvideos mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung angeboten. Der Soil Walks-Würfel zeigt anschauliche Grafiken zu Bodenfunktionen, Möglichkeiten zum Flächensparen und den Vorteilen nachhaltiger Bodennutzung. Im interaktiven Daten-Dashboard (dashboard.soilwalks.at) kann die Flächeninanspruchnahme und Versiegelung in allen Gemeinden, Bezirken und Bundesländern abgefragt und Vergleiche mit anderen strukturähnlichen Gemeinden hergestellt werden. Sämtliche Materialien stehen auf der Projektwebsite (soilwalks.at) zum Download zur Verfügung.
HinweisHinweis
„Soil Walks“ wurde finanziert im Rahmen des BMLUK-Ressortforschungsprogramms über dafne.at. Geleitet wurde das Projekt von der TU Wien (federführend die Forschungsbereiche Regionalplanung und Regionalentwicklung, sowie Bodenpolitik und Bodenmanagement am Institut für Raumplanung). Projektpartner waren das Umweltbundesamt sowie Wallenberger & Linhard Regionalberatung KG aus dem Waldviertel
Weitere Informationen
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Soil Walks in der Datenbank für Forschung zur Nachhaltigen Entwicklung (DaFNE)
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Soil Walks Website
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Dashboard gibt detaillierte Einblicke zu Bodenverbrauch und Versiegelung in Österreich
Im Rahmen des von der TU Wien geleiteten und vom BMLUK beauftragten Forschungsprojekts „Soil Walks“ wurden Daten zur Flächeninanspruchnahme und Versiegelung vom Umweltbundesamt in einem Dashboard aufbereitet. Mit diesem Dashboard können nun Daten für alle Gemeinden, Bezirke und Bundesländer auf Knopfdruck abgefragt werden.
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Soil Walks – Schritt für Schritt zum Bodenspaziergang