„Zukunft Hochwasserschutz 2024+“ Vorsorge für mehr Sicherheit

Drohnenaufnahme eines Hochwassers inmitten von Bäumen.
Foto: Max Slovencik

Mit dem neuen 10-Punkte-Aktionsprogramm „Zukunft Hochwasserschutz 2024+“ stellt das BMLUK gemeinsam mit den Bundesländern die Weichen für einen modernen, vorausschauenden und resilienten Hochwasserschutz in Österreich.

Lehren ziehen – Zukunft gestalten

Österreich ist zunehmend mit extremen Wetterereignissen konfrontiert. Die Starkregen und Hochwasserereignisse der letzten Jahre, zuletzt im Herbst 2024, haben deutlich gemacht: Hochwasser kann jederzeit und überall auftreten, auch fernab von Flüssen. 

Das neue Aktionsprogramm zur Risikominderung basiert auf den Entwicklungen und Erkenntnisen der vergangenen Jahre und berücksichtigt dabei mögliche Folgen des Klimwandels. Es baut auf bewährte Schutzmaßnahmen auf, entwickelt sie gezielt weiter und setzt neue inhaltliche Schwerpunkte. Von technischen Anpassungen über bessere Raumplanung bis hin zur Bewusstseinsbildung. Ein absoluter Schutz vor Hochwasser ist nicht möglich. Dennoch können Risiken durch gezielte Vorsorge, Planung und gemeinsames Handeln wirksam minimiert werden.

Drohnenaufnahme einer kleinen Ortschaft während eines Hochwassers.

Die zentralen Maßnahmen des 10-Punkte-Aktionsprogramm

  1. Evaluierung der Schutzsysteme
    Bestehende Schutzinfrastrukturen werden überprüft und, wo nötig, an neue klimatische Bedingungen angepasst. Insbesondere hinsichtlich Extremereignissen und Dammbruchszenarien.
  2. Wiederaufbau beschädigter Schutzmaßnahmen
    Rückhalteflächen und Aufweitungen sind zentrale Elemente um Wassermassen kontrolliert abzuführen. Ziel ist eine langfristige, vorausschauende Flächensicherung.
  3. Restrisiko berücksichtigen und kommunizieren
    Einen 100 prozentigen Schutz vor Hochwasser gibt es nicht. Mögliche Auswirkungen eines Überlastfalls oder Versagenfalls sind entsprechend zu kommunizieren.
  4. Hochwasserschutz weiter ausbauen
    Dabei sind die Prioritäten auf die Flächensicherung und Flächenbereitstellung für Fließretention und Sedimentation in Wildbächen, Uferrückbauten, Gewässervernetzungen und Aufweitungen zu legen.
  5. Flächensicherungsinitiative
    Eine nachhaltige Investition in die Zukunft soll durch Entschädigungs- und Sicherungsmodelle ergänzt werden. Vorausschauende, einzugsgebietsbezogene Planung dient als Grundlage für eine effiziente Maßnahmensetzung unter Berücksichtigung von möglichen Änderungen durch den Klimawandel. 
  6. Leuchtturmprojekte beschleunigt umsetzen
    Klimafite Hochwasserschutzsysteme sollen rasch umgesetzt werden um die Schutzinfrastruktur unter den sich ändernden Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Eine Sonderdotierung für die nächsten fünf Jahre schafft zusätzliche finanzielle Mittel für Investitionen.
  7. Klimabezogene Risiken verstärkt in die Planung integrieren
    In Kooperation mit Universitäten sollen neue Forschungsschwerpunkte wie Starkregen, Permafrost, Massenbewegungen, statistische Kenngrößen und Entscheidungsgrundlagen vermehrt integriert werden.
  8. Kampagne "Hochwasser - ich schütze mich!"
    Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit wird das Bewusstsein für Eigenverantwortung und Vorsorge gestärkt, etwa über die Informationskampagne „Hochwasser – ich schütze mich!“
  9. Hydrographie 2030+
    Ein innovatives hydrographisches Datenmanagement für Österreich wird auch für Hochwasserprognosen im Rahmen eines Schwerpunktes der "Hydrographie 2030+" umgesetzt.
  10. Hochwasser gemeinsam üben
    Der Hochwasserschutz bleibt ein laufender Prozess. Laufend soll es Übungen und Trainings für die Bevölkerung und Einsatzkräfte geben, um im Ernstfall schnell handeln zu können.