Projekt GeBeMA - Entwicklung einer Gesamtmethode zur Bestimmung von Mikroplastik in Abwässern
Die Siedlungswasserwirtschaft steht laufend vor neuen Herausforderungen. So ist das Vorkommen von Mikroplastik in Umwelt und in Abwässern ein vergleichsweise neues Problem. Das Forschungsprojekt GeBeMA entwickelte eine umfassende und praxistaugliche Methode zur Bestimmung von Mikroplastik in Kläranlagenabwässern. Nun wurde der Endbericht des Projektes veröffentlicht.
GeBeMA: Entwicklung einer Gesamtmethode zur Bestimmung von Mikroplastik in Abwässern
Obwohl sich bereits zahlreiche Studien mit der Untersuchung von verschiedensten Umweltkompartimenten auf Mikroplastik beschäftigen und eine breite Palette an Erkenntnissen und Ergebnissen hervorgebracht haben, sind nur wenige Resultate miteinander vergleichbar, da immer noch keine standardisierte Methode für die Gesamtanalytik von Mikroplastik existiert. Die TU Wien entwickelte daher im Forschungsprojekt GeBeMA in Zusammenarbeit mit der TU Graz und dem Umweltbundesamt eine umfassende und praxistaugliche Methode zur Bestimmung von Mikroplastik in Kläranlagenabwässern. Der Endbericht des Forschungsprojektes wurde nun in den Publikationen des Bundesministeriums veröffentlicht.
Standard Operating Procedure
Im Rahmen des Forschungsprojekt GeBeMA wurde eine Gesamtmethodik konzipiert, die alle Schritte – von der Gewinnung repräsentativer Feststoffproben über die Aufbereitung bis hin zur Analytik – umfasst und in einer Standard Operating Procedure (SOP) festgehalten ist. Zwei automatisierte Probenahmesysteme wurden dafür entwickelt, um mengenproportionale 24-h-Mischproben im Zu- und Ablaufbereich von Kläranlagen zuverlässig zu gewinnen. Die Proben wurden mit zwei Methoden untersucht: der Elementaranalyse (EA-OEM) und einer thermoanalytischen Methode (TED-GC-MS), die auch Aussagen über Polymertypen und Massenanteile erlaubt. Bei der Filtration hat sich die Zwischenspeicherung in Edelstahltanks mit anschließender Batch-Filtration besonders bewährt – vor allem bei lang andauernden Beprobungen ohne permanente Betreuung. Tageszeitliche und standortabhängige Unterschiede beeinflussen den Filtrationsaufwand erheblich. Für die Mikroplastik-Analytik wurden Filtrationsverfahren entwickelt und die erforderlichen Aufbereitungsschritte präzise dokumentiert. Insgesamt liefert GeBeMA eine valide Grundlage für ein routinemäßiges, robustes Monitoring von Mikroplastik in kommunalen Kläranlagen.