Klima und Umwelt Brände durch Lithium-Batterien: Totschnig stellt erste Ergebnisse aus Rundem Tisch im Umweltministerium vor

Einigung auf Informationskampagne 2026; Prüfung eines Cash-back-Systems als Anreiz zur Rückgabe von Lithium-Batterien; erweiterte Zusammenarbeit zu Rücknahmeverpflichtungen.

Unsachgemäß entsorgte Batterien, insbesondere Lithium-Ionen-Akkus, führen immer häufiger zu Bränden in Müllsammelfahrzeugen und Abfallbehandlungsanlagen, mit enormen Schäden für Betriebe, Umwelt und Bevölkerung. Um dieser wachsenden Problematik entgegenzutreten, hat Umweltminister Norbert Totschnig Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Branchen, Verbände und Institutionen zu einem Runden Tisch in das Umweltministerium geladen.

Breite Einigung auf mehr Bewusstseinsbildung

Im Rahmen des Austausches bestand Einigkeit darüber, dass bestehende Maßnahmen wie Informationskampagnen ab 2026 ausgeweitet und neue Schritte gesetzt werden müssen, um die Öffentlichkeit stärker für den richtigen Umgang mit Batterien und die getrennte Sammlung zu sensibilisieren.

„Cash-Back-System“ wird geprüft

Vorgestellt wurde beim Runden Tisch ein Entwurf für ein „Cash-Back-System“ – ein finanzielles Anreizsystem für die Rückgabe von Lithium-Batterien – der Abfallwirtschaft. Dieses Modell soll nach Vorliegen eines detaillierten Konzeptes von Expertinnen und Experten auf mögliche Umsetzungsschritte geprüft werden. Auch logistische Herausforderungen müssen im Detail aufgearbeitet werden. Österreich setzt sich zudem auf europäischer Ebene für eine rasche gemeinsame Lösung ein, die langfristig als zielführender erachtet wird. Die Europäische Kommission hat dazu Vorschläge für 2027 angekündigt.

Erweiterte Zusammenarbeit

Darüber hinaus werden auf fachlicher Ebene gemeinsam mit Vertreterinnen aus den betroffenen Wirtschaftszweigen vertiefte Gespräche über die Erweiterung von Rücknahmeverpflichtungen sowie über Ausgleichsmaßnahmen für Brandschutz-Versicherungen geführt. Erste Ergebnisse sollen Ende des ersten Quartals 2026 vorliegen.

Umweltminister Norbert Totschnig: „Der Runde Tisch war ein konstruktiver gemeinsamer Auftakt für die Erarbeitung von konkreten Lösungen. Danke an alle Beteiligten für ihr Engagement und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Wir können Maßnahmen zur Eindämmung von Bränden in der Abfallwirtschaft nur gemeinsam setzen. Bei einer lösungsorientierten Diskussion wurden mehrere Ideen vorgestellt und es herrschte rasch Einigkeit darüber, dass eine bewusstseinsbildende Informationskampagne zur richtigen Entsorgung von Akkus und insbesondere Lithium-Batterien sinnvoll und notwendig ist. Die weiteren Ideen bedürfen noch tiefgreifenderen Gesprächen, sollen aber weiterentwickelt werden. Das Ziel ist, durch gemeinsames Vorgehen künftig Brände so gut wie möglich zu vermeiden und Sicherheit, Umweltschutz und Planungssicherheit für die Betriebe zu stärken.“

Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbands österreichischer Entsorgungsbetriebe: „Der Runde Tisch zu Batteriebränden war ein wichtiger Schritt, um die aktuell größte Gefahr für die Abfallwirtschaft anzugehen. Wir begrüßen, dass dabei konkrete Maßnahmen wie die Einführung eines Cashback-Systems als unbürokratischer Anreiz für die Rückgabe von Altbatterien diskutiert wurden. Ich freue mich, dass die Rücknahmeverpflichtung erweitert werden soll. Damit würde die Rückgabe von Lithium-Batterien im Handel noch leichter werden. Außerdem begrüße ich, dass die Öffentlichkeitsarbeit noch heuer ausgedehnt wird. Entscheidend ist, dass alle entlang der Wertschöpfungskette eingebunden sind – nur gemeinsam können wir das Problem im Sinne von Bürgern, Umwelt und Abfallwirtschaft nachhaltig lösen.“

WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger: „Es ist völlig klar, dass Lösungen notwendig sind, um die unsachgemäße Entsorgung von LI-Batterien zu verhindern und dadurch Brandvorfälle zu minimieren. Der heutige Runde Tisch hat deutlich gezeigt, dass es nicht die eine Lösung gibt, sondern an mehreren Stellschrauben gedreht werden muss. Dafür sind entsprechende Maßnahmen zu entwickeln. Die WKÖ und alle betroffenen Fachorganisationen werden selbstverständlich ihren Beitrag dazu leisten.“