Klima und Umwelt Totschnig beim Austrian World Summit: „Investitionen ins Klima müssen Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit sein“

Beim Austrian World Summit in Wien hat Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig für eine zukunftsorientierte Klimapolitik geworben.

Österreich bekenne sich klar zum EU-Ziel der Klimaneutralität, betonte der Minister am Dienstag. Mit Blick auf das geplante 2040-Zwischenziel der EU, das in den nächsten Wochen von der EU-Kommission vorgelegt wird, betonte Totschnig die Bedeutung einer tragfähigen Umsetzung, die Wirtschaft und Gesellschaft mitnimmt.

„Diese Ziele werden wir nur mit weiteren Investitionen in den Klima- und Umweltschutz erreichen – und diese müssen gleichzeitig Investitionen in die Wirtschaft sein“, sagte Totschnig. Im Rahmen eines bilateralen Austauschs mit EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra habe er sich erneut für den Fokus auf eine tragfähige Umsetzung ausgesprochen: „Wir haben ambitionierte Ziele – jetzt gilt es, einen praktikablen Weg zu finden, um diese zu erreichen. Klimaschutz muss effektiv, umsetzbar und gesellschaftlich tragfähig sein.“

Das diesjährige Motto des Gipfels – „Focus on First Responders in the Climate Crisis“ – nimmt die Rolle von Einsatzkräften in den Blick. Totschnig verwies in diesem Zusammenhang auf die zunehmende Belastung durch Extremwetterereignisse in Österreich. „Allein heuer hatten unsere Feuerwehren bereits über 70.000 Unwettereinsätze – das ist ein klares Zeichen dafür, dass sich der Klimawandel längst im Alltag unserer Einsatzkräfte zeigt“, so der Minister.

Zum Schutz vor Naturgefahren verwies Totschnig auf konkrete Maßnahmen wie das „Aktionsprogramm Waldbrand“ und den „10-Punkte-Plan für besseren Hochwasserschutz“. Der Bund allein stellt für Hochwasserschutzprojekte rund 105Millionen Euro für 2025 und 110 Millionen für den Schutz vor alpinen Gefahren wie Steinschlag, Muren oder Lawinen zur Verfügung.

In der Paneldiskussion „Why Soil Matters“ unterstrich Totschnig die zentrale Bedeutung gesunder Böden für die Umwelt- und Ernährungssicherheit. Im Rahmen des Agrarumweltprogramms ÖPUL leisten über 80% der Bäuerinnen und Bauern in Österreich einen wertvollen Beitrag für gesunde Böden.

Darüber hinaus wurde im Februar 2024 die Bodenstrategie mit den Ländern, Städten und Gemeinden erarbeitet. Sie zielt auf eine Reduktion des Bodenverbrauchs, die Vermeidung von Zersiedelung sowie die Stärkung der Innenentwicklung ab.

„Boden ist Klimaschützer, Wasserspeicher und Lebensgrundlage – sein Schutz ist entscheidend für die Zukunft unseres Landes“, betonte Totschnig. Die Umsetzung der Strategie erfolgt in Zusammenarbeit mit den Ländern und Kommunen. Ein Monitoring-System zur Erfassung von Bodenverbrauch und Versiegelung soll ab Ende 2025 valide Daten liefern.