Regionen & Raumordnung Totschnig: Erfolgreiche Zusammenarbeit im Alpenraum – EUSALP feiert 10-jähriges Bestehen

Die EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP) stärkt grenzüberschreitende Zusammenarbeit und nachhaltige Transformation

7 Staaten, 48 Regionen und über 80 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner

Die EU‑Strategie für den Alpenraum (EUSALP) vereint sieben Staaten – Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, die Schweiz und Slowenien – sowie 48 Regionen, darunter sämtliche österreichischen Bundesländer, mit insgesamt mehr als 80 Millionen Menschen. Der Alpenraum zählt damit zu den größten Lebens‑, Natur‑ und Wirtschaftsräumen Europas und zugleich zu den beliebtesten Destinationen weltweit. Doch die Region steht vor tiefgreifenden Herausforderungen: Klimawandel, knapper werdende Ressourcen, wirtschaftliche Umbrüche und demografische Veränderungen verlangen nach gemeinsamen Antworten und nachhaltigen Lösungen. Hier setzt die EU‑Strategie für den Alpenraum (EUSALP) an: „Die EUSALP bündelt Kräfte über Staats- und Regionsgrenzen hinweg und entwickelt gemeinsame Lösungen in den Bereichen Wirtschaft, Mobilität, Energie und Umwelt. Ziel ist es, den Alpenraum nachhaltig und resilient zu gestalten“, erläutert Bundesminister Norbert Totschnig.

Vorsitzjahr 2025 kommt zu einem Abschluss

Unter dem Motto „cooperation empowers transformation“ führen Österreich und Liechtenstein 2025 gemeinsam den Vorsitz in der makroregionalen EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP). Insbesondere die Themen Kreislaufwirtschaft, Energie- und Mobilitätswende sowie die stärkere Einbindung der Jugend auf allen Ebenen standen im Fokus des Vorsitzes, der seitens Österreich von BMLUK und BMEIA gemeinsam mit Tirol, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg aktiv gestaltet wurde. Neben den drei inhaltlichen Schwerpunkten verfolgte der EUSALP‑Vorsitz 2025 als Querschnittsthema die räumliche Entwicklung der Makroregion sowie wichtigen institutionellen Zielen zur Verbesserung der Governance der Strategie.

Beim Jahresforum und der Generalversammlung am 25. und 26. November in Innsbruck kamen die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus dem gesamten Alpenraum zusammen, um eine Zwischenbilanz zu ziehen und die strategischen Leitlinien für die kommenden zehn Jahre in einem neuen Aktionsplan festzulegen, welcher unter dem österreichisch-liechtensteinischen Vorsitz erstellt wurde. Mit Februar 2026 übernimmt der Freistaat Bayern den Vorsitz der EUSALP und führt die gemeinsame Arbeit für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung des Alpenraums fort.

Territoriale Zusammenarbeit stärken

Der im Rahmen der österreichisch-liechtensteinischen EUSALP-Präsidentschaft 2025 erstellte „State-of-the-Territory-Report“ beschreibt Herausforderungen im Alpenraum und rückt dabei die Trends der räumlichen Entwicklung in den Mittelpunkt. „Die Herausforderungen der Wirtschafts-, Verkehrs-, Klima- und Energiepolitik in verschiedenen Teilen des Alpenraums zeigen: wir brauchen einen Ansatz, der diese regionalen Unterschiede bei den räumlichen Auswirkungen berücksichtigt, so Totschnig. Die Erkenntnisse dieses Berichts liefern eine fachliche Grundlage, um die EUSALP-Aktionsgruppen stärker auf räumliche Zusammenhänge und aufeinander abgestimmte Lösungsansätze auszurichten. Zugleich kann der Report als Impuls für die Ausarbeitung einer gemeinsamen Alpinen Raumentwicklungsperspektive dienen, die – in enger Abstimmung mit der Alpenkonvention – langfristig zu einer kohärenten und nachhaltigen Raumentwicklung im Alpenraum beitragen soll. „Mit seinem State of the Territory Report trägt das BMLUK zu einer integrierten territorialen Entwicklungsperspektive für den Alpenraum bei und verstärkt die Basis für zukünftige transnationale Zusammenarbeit. Denn ein gemeinsamer räumlicher Entwicklungsansatz – getragen von EUSALP und Alpenkonvention – kann den Alpenraum zu einem grünen und inklusiven Vorbild für Europa machen“, so Bundesminister Norbert Totschnig weiter. Die begleitende Kartenreihe „EUSALP in Maps“, im Laufe des Jahres veröffentlicht auf den Social-Media-Kanälen der EUSALP, zeigt räumliche Unterschiede auf, unterstützte evidenzbasierte Entscheidungen und stieß bereits auf großes fachliches Interesse.

BMLUK setzt nachhaltige Impulse für den Alpenraum

Auch nach dem Ende seiner Vorsitzrolle bleibt das BMLUK ein aktiver Motor innerhalb der EUSALP. Als zuständiges Ressort für zentrale Themen wie Umwelt, Landwirtschaft, regionale Entwicklung und Wasserwirtschaft bringt es kontinuierlich Expertise in verschiedene Arbeitsgruppen - neun thematische Gruppen bilden den Kern der Umsetzungsebene - ein und unterstützt die Umsetzung des Aktionsplans. Besonders prägend ist die Rolle in der Aktionsgruppe „Risk Governance“, die sich mit Naturgefahren im Alpenraum befasst und im gemeinsam von der Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung und Schutzwaldpolitik sowie der EURAC Research aus Südtirol geführt wird. Hier bringt das BMLUK seine langjährige Expertise über die Wildbach- und Lawinenverbauung Österreich ein und trägt dazu bei, Strategien für Prävention, Schutz und klimaresiliente Raumplanung zu entwickeln.

Weitere Informationen unter: www.alpine-region.eu