76. Konferenz der Europäischen Vereinigung tierischer Produktion (EAAP)

2025 fand die Konferenz der EAAP bereits zum 76. Mal statt. Diese Tagung mit rund 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wissenschaft, Verwaltung und Fachorganisationen aus über 60 verschiedenen Staaten findet jährlich in einem anderen Mitgliedsland statt.
Über die EAAP
Die European Association for Animal Production (EAAP) wurde 1949 gegründet und hat ihren Sitz in Rom. Hauptaktivität des Vereines ist die Ausrichtung der jährlichen Tagung, in der aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich der tierischen Produktion vorgestellt und diskutiert werden. Ziel des Vereins ist die Verbesserung der technischen und wirtschaftlichen Bedingungen in der Tierproduktion. Entsprechend ihren Zielen hat die EAAP in allen Fragen der Tierproduktion und Forschung einen engen Kontakt zu den europäischen Behörden aufgebaut. Derzeit sind 35 Länder Mitglied, 26 davon aus der EU. Die Art der Mitgliedsorganisationen ist sehr vielfältig. Dies reicht von Universitäten, nationalen Forschungsinstituten bis zu Ministerien.
EAAP in Österreich
Österreich ist seit 1953 über das Landwirtschaftsministerium Mitglied und war bis vor kurzem über Univ.-Prof. Dr. Johann Sölkner (BOKU) auch im Vorstand vertreten (2017-2022). In Österreich hat die Tagung zuletzt 1997 im Austria Center Vienna stattgefunden.
Österreichische Delegation
Neben den Organisatoren, die aus Landwirtschaftsministerium, Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ) und der Landwirtschaftskammer Tirol bestehen, wurde die Planung des Kongresses vom Team der Messe Innsbruck übernommen.
Österreich war mit 92 Personen vertreten, darunter auch über 40 Forscherinnen und Forscher, die ihre Projekte und Arbeiten im Rahmen des Kongresses vorstellten.
Darüber hinaus beehrten Bundesminister Norbert Totschnig und LHStV Geisler stellvertretend für eine Reihe weiterer Ehrengäste mit ihrer Teilnahme den offiziellen Eröffnungsabend.
Forschung, Bildung und Beratung und Transfer in die Praxis
Diesjährige Schwerpunkte der Konferenz rund um Forschung, Bildung und Beratung in der tierischen Produktion waren:
- Zukunftsfitte Lebensräume,
- Klimawandel,
- Kreislaufwirtschaft,
- Ernährungssicherung,
- Digitalisierung und
- Politikfolgenabschätzung.
Forschung zur tierischen Produktion in Österreich hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere durch die Förderung und Koordination über DaFNE. Die aktuellen Schwerpunkte liegen neben der Verbesserung von Tierwohl, -gesundheit und Nachhaltigkeit, auch auf der Lebensmittelversorgung und -sicherheit, sowie der Stärkung heimischer Produktion und ihrer Produzenten und Produzentinnen.
Die vom Landwirtschaftsministerium über DaFNE unterstützten Forschungsprojekte können fünf Themengebieten und übergeordneten Zielen zugeordnet werden:
- Tiergesundheit und Zucht,
- Tierwohl und Haltungssysteme,
- Nachhaltigkeit und Umweltwirkungen,
- Fütterung und Ernährung und
- Technologie, Digitalisierung und Innovationen.
Zentrale Herausforderungen der tierischen Produktion sind unter anderem, neben dem Klimawandel und der Entwicklung geeigneter Anpassungen in der Haltung, auch weiterhin die Reduktion des Antibiotikaeinsatzes und die Bewältigung häufiger werdender Tierseuchen.
Der Kongress
Das Kongressprogramm fand für die 1.400 Delegierten von Montag 25.08.2025 – Donnerstag 28.08.2025 mit zahlreichen Vorträgen und Postern statt. Die offizielle Eröffnung mit landesüblichem Empfang beim Messegelände, inkludiertem Bauernmarkt und Tierausstellung wurde am Montagabend abgehalten. Daran angeschlossen wurde zum Österreichabend mit Dinner Musik und Unterhaltung geladen. Ein Galadinner am Donnerstag schloss den Kongress.
Eintägige Exkursionen fanden am letzten Tag der Woche statt. Hier konnte zwischen Betrieben mit Schafen, Fleckvieh, Braunvieh, Grauvieh, Genreserven/Archehof sowie dem Haflingergestüt, der Engalm und der Tirol Milch gewählt werden.
Für Begleitpersonen wurde ein attraktives Programm mit Stadtführung durch Innsbruck, Ausflug zu den Swarovski Kristallwelten und in die Erlebnissennerei Mayerhofen im Zillertal angeboten.
Tierhaltung in Österreich
Der Anteil der tierischen Produktion beträgt mit 4,7 Milliarden Euro 60 Prozent der agrarischen Wertschöpfung oder cirka 5,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Rund 100.000 tierhaltende Betriebe in Österreich beherbergen etwas mehr als 100 Millionen Tiere, wovon knapp 80.000 Betriebe eine Ausgleichszulage für naturbedingte Nachteile erhalten und 23.000 Betriebe auf über 8.000 Almen ihre Tiere im Sommer auf die Alm bringen.
Unterstützt werden die Betriebe neben der Ausgleichszulage durch die ÖPUL-Maßnahmen als flächenbezogene Förderungen im Rahmen des GAP-Strategieplans und 10 weiteren Projektmaßnahmen im Rahmen der LE 14-20 in den Bereichen Wissenstransfer, Beratung, Qualitätsregelungen, Investitionen, Junglandwirtinnen und Junglandwirte, soziale Dienstleistungen, Zusammenarbeit und LEADER.
Aufgrund der hohen Selbstversorgungsgrade ist die Konsumation von vorwiegend regional in Österreich produzierten Lebensmitteln tierischen Ursprungs garantiert.
Weitere Informationen
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Agrarumweltprogramm (ÖPUL)
Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft -
Ausgleichszulage 2024 - 2027
In Österreich sind rund 70 % der Staatsfläche als benachteiligtes Gebiet abgegrenzt, aufgrund der Topographie entfällt der größte Teil davon auf das Berggebiet. -
Ausgabejahr: 2023
Biologische Landwirtschaft in Österreich
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Ausgabejahr: 2024
Grüner Bericht 2024
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Statistiken zur Agrarwirtschaft
Hier finden Sie Statistiken zur österreichischen Agrarwirtschaft und zu den land- und forstwirtschaftlichen Gesamtrechnungen. -
Statistiken zur tierischen Produktion
Hier finden Sie Statistiken zur tierischen Produktion in Österreich. -
DaFNE
DaFNE steht für "Datenbank für Forschung zur Nachhaltigen Entwicklung" des Landwirtschaftsministeriums. Das Landwirtschaftsministerium unterstützt innovative Projekte und Ideen in der Forschung durch gezielte Forschungsauftäge, welche in DaFNE eingereicht werden können. -
Forschungsplattform dafne.at und Guidelines
Das BMLUK betreibt einen offenen Zugang zu Forschungsergebnissen und der ihnen zugrundeliegenden Dateninformation. Die Forschungsaktivitäten und alle Berichte dazu werden im BMLUK über die Forschungsplattform „dafne.at“ veröffentlicht. -
Forschung
Mit forschungsaktiven Dienststellen und einer eigenen Forschungsstrategie ist die Ressortforschung des BMLUK ein wesentliches Element der österreichischen Forschungslandschaft. Das Ministerium forscht selbst und beteiligt sich an nationalen sowie internationalen Projekten und Programmen.