Es ist Marillenzeit! 

Marillen
Foto: BMLUK / Hofmann

Die heimische Marillenernte hat begonnen! Sie dauert drei bis vier Wochen, es wird täglich geerntet und verkauft. Dieses Jahr ist den Produzent:innen eine gute Ernte beschert.

Marille unter der Brille

Marillen zählen zum beliebtesten Obst des Sommers. In Österreich haben Marillen 3,6 Prozent Anteil an der Erwerbsobstproduktion nach Obstarten und fallen damit auf Platz vier: Äpfel dominieren klar mit 71,5 Prozent, es folgen Erdbeeren mit 9,9 Prozent und Birnen mit 7,1 Prozent. Im Jahr 2024 wurden auf 890 Hektar ertragsfähiger Fläche 5.207 Tonnen Marillen geerntet. Das entspricht einer Veränderung der Produktion im Zehnjahresmittel von minus 3,5 Prozent. Da die heurige Ernte gerade erst begonnen hat, gibt es erst in Bälde aktuelle Zahlen.

Wachau und Kittsee

Die Hauptanbaugebiete befinden sich im Donaugebiet. Seit 2006 ist die Wachauer Marille eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.). 220 Wachauer Marillenbauern garantieren Konsument:innen die Echtheit der Herkunft und die einzigartige Aroma- und Geschmacksqualität der typischen Wachauer Marille. Als „Wachauer Marille g.U.“ dürfen nur Marillen bezeichnet werden, die aus den Gemeinden Aggsbach-Markt, Albrechtsberg, Bergern im Dunkelsteinerwald, Droß, Dürnstein, Furth, Gedersdorf, Krems, Maria Laach, Mautern, Mühldorf, Paudorf, Rohrendorf bei Krems, Rossatz-Arnsdorf, Senftenberg, Spitz, Stratzing, Weinzierl am Walde, Weißenkirchen, Schönbühel-Aggsbach und Emmersdorf stammen.

Im sonnigen Nordburgenland gedeihen Marillen in Kittsee besonders gut. In der Kittseer Ortschronik wird erstmals im Jahre 1924 das großflächige Auspflanzen von Marillenbäumen erwähnt. Heute stehen auf zirka 180 Parzellen rund 35.000 Marillenbäume, die jährlich etwa 700.000 Kilogramm Kittseer Qualitätsmarillen tragen.

Woher kommt der Name Marille?

Wie kam es dazu, dass die Welt zu Prunus armeniaca Aprikose sagt, Menschen in Österreicher, Bayern und Südtirol dieselbe Frucht jedoch Marille nennen? Die Erklärungen sind unterschiedlich. In Österreich taucht der Name „Maryln“ jedenfalls erstmals 1509 einem Brief des Starhembergischen Archives in Eferding bei Linz auf. Für das Gebiet von Arnsdorf (Wachau) findet sich die älteste namentliche Nennung im Archiv des Hochstiftes St. Peter in Salzburg von 1679: Hier wird von „Nuß, Pfersich, Mariln, Mandeln“ gesprochen.

Nur kurze Zeit erhältlich

Obst, das nur kurze Zeit erhältlich ist, ist bekanntlich besonders attraktiv! Marillen sind tief mit der österreichischen Kultur verbunden. Neben unterschiedlichen Erzeugnissen und traditionellen Gerichten aus Marillen gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie z. B. Alles Marille in Krems oder Marillenwanderungen. Schon die Blüte kann man jedes Jahr auf Marillen-Webcams mitverfolgen. Marillenbörsen in der Wachau und Kittsee sowie Kauf-Ratgeber unterstützen beim Kauf von heimischen Marillen.

Wer also echten Geschmack und heimische Qualität erleben möchte, ist zur Marillenzeit unter anderem in der Wachau und in Kittsee genau richtig!