Tomaten und Paradeiser im Sommerhoch

Tomaten - Urban Gardening 2016
Foto: BMLUK / Christopher Fuchs Tomaten: Eines der beliebtesten Gemüse weltweit

Kaum ein anderes Gemüse wird übers ganze Jahr so gerne gekauft und gegessen wie Tomaten. Im Sommer ist Hauptsaison für die kleinen Alleskönner. Warum sind Tomaten so beliebt, woher kommt die Bezeichnung Paradeiser und wie hoch ist die Deckung des Eigenbedarfs in Österreich?

Global beliebt

Tomaten zählen zu den beliebtesten Nutzpflanzen der Welt. Sie sind roh im Salat oder zur Jause beliebt, so gut wie keine Pizza und kaum eine Pasta kommen ohne Tomaten aus. Zudem ist das Multitalent der Küche von keinem Frühstücksbuffet der Welt wegzudenken: Der erfrischende Geschmack aus fruchtiger Süße und leichter Säure macht Tomaten zu einem der vielseitigsten Gemüse überhaupt. Schon kleine Kinder naschen gerne Cocktailtomaten.
Der relativ einfache Anbau animiert auch viele Privatpersonen, Tomaten im Garten oder am Balkon zu ziehen. Die meist einjährigen, kräftig wachsenden Pflanzen zeichnen sich durch dicht behaarte Blätter und Stängeln aus, die einen charakteristischen, grün-würzigen Geruch verströmen.

Die botanischen Wurzeln der Paradeiser

Tomaten zählen zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und heißen Solanum lycopersicum. Wie viele andere Nachtschattengewächse auch, sind Tomaten wärmeliebend und kälteempfindlich. Botanisch gesehen entwickeln sich Tomaten aus einem Fruchtknoten zu einer Beere – wie etwa auch Auberginen, Kürbis oder Paprika.

In Österreich und Südtirol werden Tomaten vielerorts Paradeiser genannt. Der Begriff leitet sich etymologisch von „Paradiesapfel“ ab.

Tomatenproduktion in Österreich

Das Fruchtgemüse ist über das ganze Jahr hinweg so beliebt, dass in Österreich nicht genug davon erzeugt werden kann. Ein Blick auf den Anbau und Verbrauch zeigt eine Schere von 83 Prozent, der Selbstversorgungsgrad liegt bei lediglich 17 Prozent. Im Jahr 2024 wurden auf 196 Hektar Anbaufläche 58.099 Tonnen Tomaten geerntet. Die Menge entspricht einem Plus von 2 Prozent im Vergleich zu 2023 (allerdings einem Minus von 0,1 Prozent im Fünfjahresmittel). Ein knappes Drittel der Fläche entfällt auf das kleine Burgenland. Es führt den Anbau mit 59 Hektar an. Höhere Jahresdurchschnittstemperaturen und viele Sonnenstunden begünstigen den Anbau und sparen zudem Heizkosten unter Folie/Glas. Es folgen Wien mit 39 Hektar, die Steiermark mit 38 Hektar und Niederösterreich mit 34 Hektar.

Die statistische Erhebung des Fruchtgemüses untergliedert sich in „Tomaten im Freiland“ (16 Hektar), „Rispentomaten unter Glas/Folie“ (111 Hektar) und „Sonstige Tomaten unter Glas/Folie“ (70 Hektar). Den Ertrag pro Hektar führt bei „Rispentomaten unter Glas/Folie“ ebenso das Burgenland mit 5.500 Dezitonnen an. Es folgen Wien und Niederösterreich mit ex aequo 4.500 Dezitonnen und die Steiermark mit 4.000 Dezitonnen pro Hektar.

Branche gestärkt in Erzeugerorganisationen

Zu den größten Erzeugern Österreichs zählen zum Beispiel die Erzeugerorganisationen LGV in Wien sowie GEO im Burgenland. Sie und einige andere sind anerkannte Erzeugerorganisationen. Zur Erklärung: dies sind Organisationen von landwirtschaftlichen Erzeugern aus einem bestimmten Sektor, die auf Initiative der Erzeuger gebildet wurden, und vor allem die Bündelung des Angebotes und die Vermarktung der Erzeugung ihrer Mitglieder zum Ziel haben. Derzeit sind neun Erzeugerorganisationen im Sektor Obst und Gemüse anerkannt.

Heimische Tomaten sind das ganze Jahr über im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel erhältlich. Die größte Menge gibt es allerdings jetzt, zwischen Juni und Oktober. Nun ist das sonnenverwöhnte, vitaminreiche Fruchtgemüse im Sommerhoch.