Regional Policy Lab: So können Wald, Regionen und Gesellschaft voneinander profitieren

Die Teilnehmenden des Regional Policy Lab sitzen im Sesselkreis und diskutieren.
Foto: BMLUK

Beim Regional Policy Lab „Wald – Region – Gesellschaft“ der Regionen-Dialog-Plattform am 3. April 2025 am Waldcampus in Traunkirchen diskutierten Expert:innen die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Wald, Bildung, Gesundheit & Green Care und Erholung.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage: Welchen Beitrag kann die regionale Handlungsebene zur Stärkung und Weiterentwicklung dieser Themen leisten?

HinweisHinweis

Was ist ein Policy Lab?
Ein Policy Lab ist ein Veranstaltungsformat, in dem Akteur:innen ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen austauschen und damit ihr Wissen erweitern können. Es bietet einen speziellen Rahmen, um relevante und aktuelle Fragestellungen zu einem bestimmten Thema aus verschiedenen Perspektiven zu behandeln. Ziel ist es, die Interessen der Teilnehmer:innen zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Zum Thema „Die Wirkung des Waldes auf den Menschen“ gab es spannende Impulse von Hermine Hackl (Österreichische Waldbotschafterin), Hans-Peter Hutter (Medizinische Universität Wien) und Elisabeth Hainfellner (Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik).

Gruppenfoto der Vortragenden und Veranstalter:innen des Regional Policy Lab in Traunkirchen

Gut für Gesundheit und Beziehung

Waldbotschafterin Hermine Hackl verdeutlichte in ihrem Kurzimpuls, dass der Wald weit mehr ist als ein Produktionsraum für Holz. Er kann Gesundheitsquelle, Inspirationsraum und Entwicklungsmotor für Regionen sein. Menschen sehnen sich nach einer Beziehung zum Wald – und wo Gemeinschaft auf Waldkompetenz trifft, gedeihen innovative Konzepte wie Heilwälder und Waldbaden.

Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erläuterte, dass Waldaufenthalte unser körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden fördern. Der Wald bietet nicht nur Erholung von Stress und Erschöpfung, sondern stärkt auch unser Immunsystem – unter anderem durch Tausende von natürlichen Terpenen, die wir beim „Waldbaden“ einatmen. Auch wenn die Forschung noch am Anfang steht, ist klar: Der Wald ist eine wertvolle natürliche Gesundheitsressource, die wir in Zeiten zunehmender Verstädterung und Gesundheitsprobleme stärker nutzen sollten.

Vizerektorin Elisabeth Hainfellner von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP) verbindet als Waldbesitzerin, Waldpädagogin und Forstfacharbeiterin praktisches Wissen mit innovativer Bildung. Mit Angeboten wie dem neuen Bachelor-Studiengang „Umweltbildung und Beratung“ und dem Masterstudium „Green Care“ bildet die Hochschule Multiplikator:innen aus, die sich mit Fragen der Naturvermittlung und der Verbesserung der Mensch-Natur-Beziehung auseinandersetzen.

Wie die regionale Praxis aussieht

Am Nachmittag brachten verschiedene regionale Vertreter:innen Perspektiven aus ihrer Region ein: Ingo Dörflinger (Bürgermeister Kirchham und LEADER Traunsteinregion), Christian Söser (Regionalmanagement ), Clemens Schnaitl (Naturpark Attersee-Traunsee), Stefan Schimpl (Tourismusverband Traunsee-Almtal), Sophie Ette (Nationalparkbetrieb Kalkalpen – Österreichische Bundesforste AG) und Andreas Holzinger (Verein Waldpädagogik in Österreich) berichteten aus der regionalen Praxis.

In den anschließenden Workshops vertieften die Teilnehmenden die Themen Wald, Bildung, Gesundheit, Green Care, Erholung und Region anhand der Fragen, was derzeit gut funktioniere, wo Unterstützungsbedarf bestehe und wie Umsetzung und Wirkung in Zukunft verbessert werden können.

Abschließend wurde festgehalten, dass der Wald ein großes Kapital der Regionen ist, das insbesondere durch breite Beteiligung (regionale Intelligenz statt singulärer Ansätze), fortwährenden Dialog und positive Kommunikation in Wert gesetzt werden kann.