Ukraine übernimmt den Vorsitz der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau
Die Ukraine wird im Januar 2026 den Vorsitz der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) übernehmen. Mariia Shpanchyk, Leiterin der Abteilung Wasserwirtschaft der Staatlichen Agentur für Wasserressourcen der Ukraine, wird für ein Jahr die neue „Donaupräsidentin“.
Der jährliche Führungswechsel ist ein Symbol des gemeinsamen Engagements der Vertragsstaaten der ICPDR für eine erfolgreiche und grenzüberschreitende Wasserwirtschaft.
Die Feierlichkeiten zur Amtseinführung der ICPDR-Präsidentschaft wurden bei einem Empfang in der Diplomatischen Akademie in Wien, Österreich, in Anwesenheit des slowenischen Botschafters in Österreich, Marko Štucin, des ukrainischen Botschafters in Österreich, Vasyl Khymynets, und des ukrainischen Botschafters bei den Vereinten Nationen, der OSZE und internationalen Organisationen, Yurii Vitrenko, begangen. In diesem Rahmen erhielt Frau Shpanchyk von der slowenischen Präsidentin Lidija Globevnik eine Flasche Donauwasser aus dem Jahr 2025 als symbolische Geste. Dies ist bereits langjährige Tradition bei der ICPDR, um den Einsatz der neuen ICPDR-Präsidentin für gemeinsame Verantwortung und die Gewährleistung einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Donaubeckens zu unterstreichen.
Präsidentin Lidija Globevnik blickte auf das vergangene Jahr zurück und führte aus: „Im Jahr 2025 haben wir gemeinsam den fünften Joint Danube Survey begonnen - ein Beweis für unser gemeinsames Engagement für Wissenschaft, Transparenz und öffentliche Beteiligung. Wir haben den Ansatz „Von der Quelle bis zum Meer” vorangetrieben und die Partnerschaften mit der Schwarzmeerkommission gestärkt. Ich werde bis Januar in meiner Funktion bleiben, wenn die Ukraine offiziell den Vorsitz übernimmt. Auch wenn meine Zeit als Präsidentin zu Ende geht, wird meine Verbindung zur ICPDR immer etwas Besonderes bleiben. Diese Organisation und die Menschen, die ihre Mission vorantreiben, haben einen festen Platz in meinem Herzen.“
Die ukrainische Präsidentin für das Jahr 2026 Maria Shpanchyk bringt umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Wasserwirtschaft und Naturmanagement, Ökologie und Umweltschutz mit. Als Mitglied des Büros der Wasserkonvention (UNECE) war sie an Diskussionen und Projekten im Zusammenhang mit der nationalen Wasserpolitik, dem Flussgebietsmanagement und der Angleichung der Wasserpolitik der Ukraine an die EU-Standards beteiligt. „Als wir 2011 das letzte Mal den Vorsitz innehatten, war unser Land in Frieden. Seit 2014 hat sich unsere Realität dramatisch verändert. Zunächst annektierte Russland die Krim und besetzte einen Teil der Ostukraine. Und ab 2022 begann die vollständige Invasion Russlands in der Ukraine, die bis heute andauert. Jeden Tag kämpfen wir um unser Leben, unsere Freiheit und unsere Zukunft. Doch selbst in diesen schwierigen Zeiten bleibt unser Engagement für die Donau und die Grundsätze der ICPDR unerschütterlich“, merkte die ukrainische Präsidentin an.
Als Präsidentin wird Frau Shpanchyk die Auswirkungen des Krieges auf die untere Donau und das Donaudelta bewerten und wichtige Initiativen der ICPDR beaufsichtigenIhr Amtsantritt fällt in eine entscheidende Phase vor der Veröffentlichung der Ergebnisse des fünften Joint Danube Survey (JDS5). Diese gemeinsame Untersuchung ist die weltweit umfassendste Überwachung von Oberflächengewässern. Sie liefert wichtige Erkenntnisse über den Zustand der Donau und schafft die Voraussetzungen für eine fundierte Politikgestaltung und eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung im Donaubecken. Unter der Führung der Ukraine will die Kommission ihre Rolle als Eckpfeiler der internationalen Zusammenarbeit im Wassermanagement stärken. Sie wird mit den Vorbereitungen für die Konsultation der Interessengruppen zu den beiden Aktualisierungen der Managementpläne abschließen: dem Donaubecken-Managementplan 2027 (DRBMP) und dem Donaubecken-Hochwasserrisikomanagementplan (DFRMP).