Zeitgemäßer Umgang mit Abwassereinleitungen aus Industrieclustern in kommunale Kläranlagen zum Schutz von Mensch und Umwelt – Phase II
Die Indirekteinleitung komplexer Abwässer aus Industrieclustern mit häufig wechselnden Inhaltstoffen stellt bei der Bewilligung und Überwachung eine große Herausforderung für alle beteiligten Stellen (Industrie, kommunale Kläranlage und Behörde) dar. Besonders problematisch ist es, wenn Stoffe im Abwasser vorliegen, die in den branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen nicht oder in nicht ausreichender Weise erfasst werden. Diese Stoffe können sowohl die Leistungsfähigkeit der empfangenden kommunalen Kläranlage als auch die Qualität des empfangenden Vorfluters sowie die nachgelagerten Nutzungsmöglichkeiten beeinträchtigen. Ziel des Forschungsprojektes war die Entwicklung eines Leitfadens zur Bewertung und Genehmigung solcher Einleitungen. Dafür wurden sowohl wirkungsspezifische Bioassays (CALUX®, MicroGlo®) als auch Non-Target Screening als ergänzende Monitoring-Instrumente getestet. Während die Bioassays noch keine belastbaren Ergebnisse lieferten, zeigte das Non-Target Screening Potenzial zur Erstellung standortspezifischer Abwasser-Fingerprints. Mithilfe statistischer Verfahren konnten stoffliche Muster identifiziert und mit Produktionsdaten verknüpft werden. Die Projektergebnisse liefern eine fundierte Basis für die Weiterentwicklung bestehender abwasserrechtlicher Bewertungs- und Überwachungskonzepte und unterstützen eine praxisnahe, transparente und risikobasierte Gestaltung des Umgangs mit indirekten Einleitungen aus Industrieclustern.
- Herausgeber:
- BMLUK
- Abteilung:
- Abteilung IV/7 - Siedlungswasserwirtschaft
- Ausgabejahr:
- 2025
- Ausgabeort:
- Wien
- Format:
- Download
- Kategorie:
- Wasser allgemein Trinkwasser / Abwasser Wasserwirtschaft, Wasserpolitik
- Seitenanzahl:
- 196