Klimakonferenz COP30 in Belém: Internationale Zusammenarbeit für wirksamen Klimaschutz
Österreich setzt bei der COP30 auf internationale Zusammenarbeit, ambitionierte Klimaziele und konkrete Fortschritte in Emissionsreduktion, Anpassung und Finanzierung. Die Konferenz in Belém bietet die Chance, zentrale Weichen für die Klimapolitik der kommenden Jahre zu stellen.
Mit der COP30 kehrt die Weltklimakonferenz mehr als drei Jahrzehnte nach den Wurzeln der Rio-Konventionen wieder nach Brasilien zurück. Die Konferenz findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem viele Staaten ihre nationalen Klimapläne überarbeiten und internationale Zusammenarbeit weiter vertiefen wollen. Österreich setzt dabei gemeinsam mit der EU auf eine konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Staaten, um die COP30 zu einem erfolgreichen Treffen zu machen.
Die wissenschaftliche Grundlage ist eindeutig: Der Klimawandel ist menschengemacht und klar nachweisbar, auch wenn gezielte Klimadesinformation weiterhin versucht, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verzerren oder Zweifel zu sähen. Zugleich zeigen die häufiger auftretenden Dürren, Starkregenereignisse und Waldbrände weltweit, dass die Folgen des Klimawandels stark spürbar sind und rasches, koordiniertes Handeln erforderlich machen.
Vor diesem Hintergrund hat die brasilianische COP-Präsidentschaft eine umfassende Agenda vorbereitet. Bereits im Vorfeld der Konferenz fand ein zweitägiges Vorbereitungstreffen – der Belém Climate Summit – statt, bei dem Staats- und Regierungschefs ihre Delegationen auf konstruktive Verhandlungen einstimmten. Anlass dafür ist, dass die bisher vorliegenden nationalen Klimabeiträge (NDCs) in ihrer aktuellen Form nicht ausreichen, um die internationalen Temperaturziele zu erreichen.
Inhaltliche Schwerpunkte der COP30
Emissionsreduktion: Ambitionierte Ziele und neue Chancen
Ein zentraler Schwerpunkt liegt heuer auf der Vorlage ambitionierterer nationaler Klimabeiträge (NDCs) für die Zeit nach 2030. Diese sollen auf den Ergebnissen der globalen Bestandsaufnahme von 2023 sowie aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen basieren.
Weltweit haben bisher 113 Staaten neue oder aktualisierte NDCs eingereicht. Viele dieser Pläne sind qualitativ verbessert worden und ein Beweis dafür, dass das Pariser Übereinkommen funktioniert. Auf Basis der neuen NDCs wird eine Emissionsreduktion von rund 12 Prozent gegenüber 2019 bis 2035 prognostiziert während vor zehn Jahren noch einen massiver, weiterer Emissionsanstieg für denselben Zeitraum erwartet wurde. Doch insgesamt reichen die Maßnahmen weiterhin nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten. Besonders große Volkswirtschaften sind gefordert, ihre Beiträge zu stärken. Für Österreich und die EU hat es daher höchste Priorität, auch im Verhandlungsergebnis der Weltgemeinschaft in Belem sicherzustellen, dass diese Lücke bei Ambition und Umsetzung umfassend thematisiert wird und die Einigung auf nächste Schritte im Klimaschutz nicht zu kurz kommt. Diese Aufgabe kann nur gelingen, wenn alle ihren Beitrag leisten.
Auch Österreich und die EU leisten hierzu ihren Beitrag: Für 2035 wurde ein neues Ziel eingereicht, das eine Reduktion der Netto-Treibhausgasemissionen um 66,25 bis 72,5 Prozent gegenüber 1990 vorsieht. Dies stellt einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zu einer 90-prozentigen Reduktion bis 2040 und zur Klimaneutralität bis 2050 dar.
Der Übergang zu erneuerbaren Energien bietet darüber hinaus wirtschaftliche Vorteile: geringere Energiekosten, weniger Abhängigkeit von fossilen Importen und neue Arbeitsplätze. Der Standort Belém macht zudem sichtbar, welche Rolle der Landnutzungssektor – etwa nachhaltige Waldwirtschaft und Kohlenstoffspeicherung – für den Klimaschutz spielen kann.
Wichtig bleibt, die Bevölkerung aktiv einzubinden und auch Unternehmen, Städte und andere gesellschaftliche Gruppen stärker einzubeziehen.
Anpassung: Widerstandsfähigkeit erhöhen
Für viele Länder, insbesondere im Globalen Süden, sind Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zentral. Österreich und die EU sehen Anpassung als globale Aufgabe und unterstützen Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz und Verringerung von Verwundbarkeit. Ein wichtiges Ziel der COP30 ist eine Einigung auf Indikatoren für das Globale Anpassungsziel, um Fortschritte künftig – etwa im Rahmen der globalen Bestandsaufnahme 2028 – besser nachvollziehen und vergleichen zu können.
Klimafinanzierung: Verantwortung teilen
Zur Klimafinanzierung auf der COP in Belém steht die Frage im Raum, ob es ein neues Ziel für die Anpassungsfinanzierung geben soll. Auf der COP 26 in Glasgow wurden Industriestaaten aufgefordert, die Anpassungsfinanzierung bis 2025 gegenüber 2019 zu verdoppeln (von rund 20 auf 40 Milliarden US-Dollar). Für eine Beurteilung, inwiefern das Ziel erreicht wurde, ist es noch zu früh. Dennoch wird bereits die Frage aufgeworfen, wie es in den kommenden Jahren weitergehen soll. Österreich wird weiterhin den eingegangenen Verpflichtungen zur Internationalen Klimafinanzierung nachkommen.
Ausblick
Die COP30 bietet die Möglichkeit, entscheidende Weichen für die internationale Klimapolitik der kommenden Jahre zu stellen. Alle Verhandlungspunkte tragen zur Glaubwürdigkeit des globalen Klimaprozesses bei. Österreich wird gemeinsam mit der EU weiterhin engagiert und konstruktiv mit allen Partnern zusammenarbeiten, um ein ausgewogenes und verlässliches Ergebnis zu erreichen – und ein positives Signal aus Belém zu senden.
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