Substantieller Rückgang der Flächeninanspruchnahme auf 6,5 Hektar pro Tag

Landschaft - Regionen
Foto: BMLUK / Rene Hemerka

Die neuesten Ergebnisse des ÖROK-Monitorings zeigen: Die gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Ländern und Gemeinden zeigen Wirkung. Die Zunahme der Flächeninanspruchnahme für Siedlungs-, Verkehrs-, Freizeit-, Erholungs-, Ver- sowie Entsorgungszwecke hat sich im Zeitraum 2022 bis 2025 deutlich verlangsamt.

Veränderungsdaten belegen beträchtlichen Rückgang

Heuer sind erstmals seit Einführung einer neuen Monitoring-Methode 2022 Veränderungsdaten für die Flächeninanspruchnahme verfügbar.

  • Die durchschnittliche tägliche Flächeninanspruchnahme liegt im Zeitraum 2022-2025 bei 6,5 Hektar pro Tag. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich der Vorperioden.
  • Pro Person sind 618 Quadratmeter Fläche in Anspruch genommen – 2022 waren es noch 625 Quadratmeter.
  • 2025 beträgt die gesamte Flächeninanspruchnahme 5.681 Quadratkilometer – im Vergleich zu 2022 mit 5.610 Quadratkilometer ergibt sich eine Zunahme um 71 Quadratkilometer, wobei der Großteil davon zuvor landwirtschaftlich genutzt wurde.
  • 17,4 % des Dauersiedlungsraums sind in Anspruch genommen.
Zunahme der Flächeninanspruchnahme in Hektar pro Tag

Wie werden die neu in Anspruch genommenen Flächen verwendet?

74 % für Siedlungszwecke
12 % für Verkehrsflächen
• Rest für Freizeit-/Erholungsflächen, Ver-, Entsorgungs- und Abbauflächen, Freiflächen-PV und Windkraftanalgen

Rund die Hälfte der in Anspruch genommenen Flächen sind versiegelt, das heißt durchgehend mit einer gänzlich wasser- und luftundurchlässigen Schicht abgedeckt.

Hinweis

Die Ergebnisse inklusive Monitoring-Bericht zu den Ergebnissen 2022 und 2025 finden Sie auf der Website der ÖROK.

Unter flaechendashboard.at finden Sie auf einen Blick aktuelle Daten zur Flächeninanspruchnahme und Versiegelung, die auf Knopfdruck für alle Gemeinden, Bezirke und Bundesländer abgefragt werden können.

Kartendarstellungen im ÖROK-Atlas

Der ÖROK-Atlas ist ein interaktives Online-Instrument zur Raumbeobachtung in Österreich. Er stellt Karten, Grafiken und Texte zu zentralen Themen der räumlichen Entwicklung bereit – etwa Bevölkerung, Wirtschaft, Flächeninanspruchnahme, Umwelt oder Mobilität.

Im Themenfeld Siedlungsraum wird aufgezeigt, wie groß die Flächeninanspruchnahme und der Versiegelungsgrad in Österreich sind. Zudem wird dargestellt, wie hoch die Versiegelungsgrade in einzelnen Nutzungskategorien sind.

Die Daten, Kartenmaterial und weitere Informationen zum Siedlungsraum in Österreich sind in Kürze hier abrufbar.

Das ÖROK-Monitoring-Modell

Das ÖROK-Monitoring von Flächeninanspruchnahme und Versiegelung wurde im Zuge der Bodenstrategie eingerichtet. Dabei handelt es sich um ein Geo-Datenmodell, das Daten von Bund und Ländern vereint und gemeinsam in der ÖROK mit Unterstützung des Umweltbundesamts umgesetzt wird. Das Monitoring-System wird kontinuierlich verbessert und zählt in seiner aktuellen Ausgestaltung zu den führenden Ansätzen im europäischen Vergleich.

In einem 3-Jahres-Monitoring Zyklus sind nun erstmals Veränderungsdaten von 2022 bis 2025 vorhanden. Diese Daten können für weitere, tiefere Analysen genutzt werden.

Weitere Informationen zum Datenmodell und der Erhebung finden Sie in den FAQs des UBA.

Begriffs-ABC

  • In Anspruch genommene Fläche: alle Flächen, die für Siedlungs-, Verkehrs-, Freizeit-, Erholungs- und Ver- sowie Entsorgungszwecke verändert oder bebaut wurden. Sie stehen weder für Land- und Forstwirtschaft noch als natürlicher Lebensraum zur Verfügung.
  • In Anspruch genommen und versiegelt: jene Flächen, die von einer für Wasser und Luft undurchlässigen Schicht bedeckt sind wie beispielsweise Gebäude, Parkplätze und asphaltierte Straßen.
  • In Anspruch genommen und unversiegelt: darunter fallen beispielsweise Gärten, Parkanlagen und Sportplätze.
  • Dauersiedlungsraum: Darunter versteht man jenen besiedelbaren und (wirtschaftlich) nutzbaren Raum, der für landwirtschaftliche Nutzung, Siedlungsentwicklung und Infrastruktur zur Verfügung steht. Nicht zum Dauersiedlungsraum zählen Wälder, alpines Grünland, Ödland und Gewässer. In Österreich kommt dem Konzept des Dauersiedlungsraums aufgrund des hohen Anteils alpiner Flächen eine besondere Bedeutung zu.

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