Luftqualität in Österreich 2024
 

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Der Bericht „Luftgütemessungen in Österreich 2024“ zeigt: Der erfreuliche Trend der letzten Jahrzehnte bei der Luftqualität in Österreich setzt sich auch im vergangenen Jahr fort.

Wie in der vorläufigen Bilanz der Luftqualität bereits dargestellt, ging auch im Jahr 2024 die Schadstoffbelastung weiter zurück. Die Messungen zu Feinstaub (PM2,5 und PM10), Stickstoffdioxid (NO₂) sowie Ozon (O₃) zeigen jeweils ein im Vergleich zu den Vorjahren sehr niedriges Belastungsniveau.

Der Jahresbericht wird im Auftrag des BMLUK vom Umweltbundesamt auf Basis der Daten der Bundesländer erstellt. Verena Ehold, Umweltbundesamt-Geschäftsführerin: „Luftverschmutzung ist schädlich für die Gesundheit, daher gilt: Je niedriger die Konzentration an Schadstoffen, desto besser. Wir sind hier auf dem richtigen Weg und müssen ihn konsequent weitergehen – umso mehr, um auch ab 2030 die dann geltenden, noch strengeren EU-Grenzwerte zu erreichen.“

Feinstaubbilanz 2024

Bei Feinstaub (Particulate Matter (PM)) kommt es nur noch vereinzelt bei entsprechenden Wetterlagen (insbesondere Inversionswetterlagen im Winter) zu Überschreitungen des tagesbasierten Feinstaub PM10 Grenzwerts der Europäischen Union (EU), wo ungünstige Ausbreitungsbedingungen die Situation erschweren. Feinstaub-Verursacher sind hier vor allem der Hausbrand und der Verkehr.

Tagesmittelwerte über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) wurden im Jahr 2024 an maximal 18 Tagen (Graz) registriert. Damit wurde seit 2022 weder das Grenzwertkriterium nach Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) (mehr als 25 Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ pro Kalenderjahr) noch das Grenzwertkriterium der EU-Luftqualitätsrichtlinie (mehr als 35 Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ pro Kalenderjahr) für PM10 überschritten.

Ein wesentlicher Faktor für die niedrigen PM10-Belastungen der letzten Jahre ist sich die sehr warme Witterung identifizieren. Deutlich mildere Winter mit kürzeren Kälteperioden sorgen für günstigere meteorologische Ausbreitungsbedingungen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die stetige Reduktion der PM10-Emissionen durch wirkungsvolle Maßnahmen insbesondere im Verkehrsbereich (Tempolimits, Fahrverbote, Parkraumbewirtschaftungssysteme, Verkehrsvermeidung, Verlagerung auf umweltfreundliche Transportmittel) und beim Hausbrand (geförderter Tausch veralteter Heizkessel durch moderne, emissionsarme Heizungssysteme; Ausbau der Fernwärme, Erhöhung der Energieeffizienz beispielsweise durch Wärmedämmung und Fenstertausch, Bewusstseinsbildung mit Initiativen wie "Richtig Heizen mit Holz").

Stickstoffdioxidbilanz 2024

Hauptverursacher für die hohe NO2-Belastung sind die lokalen Emissionen des Verkehrs, insbesondere Dieselfahrzeuge, die für knapp die Hälfte der NOx-Gesamtemissionen verantwortlich sind. Der Trend in den letzten 20 Jahren ist abnehmend, auch 2024 war die Belastung etwas niedriger als im Vorjahr. Hauptursache dafür ist die Erneuerung der Fahrzeugflotte.

Die NO2-Jahresmittelwerte zeigen 2024 wie auch in den beiden Jahren davor keine Überschreitungen des EU-Grenzwertes von 40 µg/m³. Der Grenzwert gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) von 30 µg/m³ (Jahresmittelwert) wurde erstmals an keiner Messstelle überschritten.

Ozonbilanz 2024

Bei Ozon (O3) waren die Werte vergleichbar mit jenen der Vorjahre. Die Informationsschwelle wurde an zwei Tagen an sechs Messstellen überschritten, 2023 an sechs Tagen an elf Messstellen, 2022 an sechs Tagen an zehn Messstellen. Im Mittel über 2022–2024 wurden an vierzehn Messstellen der Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit (gemäß Ozongesetz) überschritten.