Raus aus Öl und Gas 

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Die Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“ 2023/24 wurde mit großem Erfolg beendet. 

Nahwärme/Fernwärme

Der Anschluss an ein Nah-/Fernwärme-Netz bringt viele Vorteile: 100 Prozent Verfügbarkeit, nie mehr eine Investition in einen neuen Heizkessel, keine zusätzlichen Kosten für Service und Wartung sowie freier Platz im Heizungsraum sind nur einige davon.

Erkundigen Sie sich, ob in Ihrer Gemeinde ein solches, hocheffizientes Wärmenetz besteht, an das Sie sich anschließen können.

Biomasse und Pellets

Biomasseheizungen sind zu bevorzugen, wenn es um hohe Heizungs-Vorlauftemperaturen und große Energieverbräuche geht. Sie verursachen im Vergleich zu Wärmepumpen deutlich geringere CO2-Emissionen. Allerdings ist Holz nicht unbegrenzt verfügbar. Deshalb gilt auch hier die Empfehlung, das Gebäude vor dem Heizungstausch gut zu dämmen, wodurch der Energieverbrauch und die Heizkosten deutlich reduziert werden.

Zudem kann die Heizungsanlage danach kleiner dimensioniert werden, was auch zu geringeren Kosten führt. Moderne Biomasseheizungen – von Fachleuten geplant und installiert – erfüllen im Betrieb die strengsten gesetzlichen Grenzwerte in Bezug auf die Luftreinhaltung.

  • Pellets-Zentralheizung: Pelletsheizungen sind vollautomatisiert und die logische Nachfolgetechnologie für Ölheizungen in Gebäuden mit Heizkörpern und Platz für die Lagerung. Für Passiv- oder Niedrigstenergiegebäude sind die am Markt verfügbaren Kessel aber meistens zu groß. Moderne Biomassekessel erfüllen die strengen österreichischen Emissionsgrenzwerte und sind bedenkenlos auch als Kaminofen zur Ganzhausheizung betreibbar.
  • Stückholzvergaser-Zentralheizung mit Pufferspeicher: Günstiger, aber auch weniger komfortabel: Bis auf die geringeren Kosten für Scheitholz gilt für den Stückholzvergaser das Gleiche wie für die zentrale Pellets-Anlage. Zusätzlich muss häufiger nachgeheizt werden, weshalb der Komfort geringer ist. Doch wenn man selbst Scheitholz hat ist man einerseits autark und spart andererseits erhebliche Kosten.

Wärmepumpen

Wärmepumpen sind eine hoch effiziente und technisch ausgereifte Technologie. Sie nutzen die in der Umgebung (Luft, Erdreich oder Grundwasser) nahezu grenzenlos gespeicherte Sonnenenergie. Um 100 % Heizwärme zu erzeugen, braucht man nach heutigem Stand der Technik etwa 25 % elektrische Antriebsenergie. Die restlichen 75 % stellt die Umwelt gratis zu Verfügung.

Wärmepumpen werden vor allem in Kombination mit Niedertemperatur-Wärmeabgabesystemen (wie Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen) empfohlen. Für Gebäude mit einem geringen Energiebedarf sind Luft-Wärmepumpen besonders gut geeignet und stellen meist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis dar. Bei Gebäuden mit einem größeren Energieverbrauch spielen andere Wärmepumpen-Bauformen ihre Vorzüge aus. 

Jedenfalls gilt, je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter die Wärmepumpe. Gebäudedämmung hilt die Vorlauftemperatur deutlich zu reduzieren. Auch Niedertemperaturheizkörper können helfen, ein bestehendes Gebäude „wärmepumpenfit“ zu machen

  • Grundwasser-Wärmepumpen: Sie arbeiten aufgrund der konstanten und hohen Quellentemperatur im Grundwasser sehr effizient. Sowohl die Umsetzbarkeit als auch die Investitionskosten hängen stark von den örtlichen Gegebenheiten wie Grundwasserspiegel, Wasserqualität, Genehmigungsverfahren und dergleichen ab.
  • Erdreich-Wärmepumpen: Ob mit Erdsonde oder Flachkollektor, Erdreich-Wärmepumpen arbeiten sehr effizient. Erdsonden bzw. Erdkollektoren arbeiten – bei richtiger Dimensionierung – mehrere Jahrzehnte störungsfrei.
  • Außenluft-Wärmepumpen: Sie sind kostengünstig in der Anschaffung und werden insbesondere im Neubau sowie bei sehr guten Sanierungen empfohlen. Sie sind etwas weniger effizient als Grundwasser- oder Erdreichsysteme, aber fossilen Heizungen mit Erdgas oder Heizöl als Energieträger in punkto Klimaverträglichkeit und CO2-Emission deutlich überlegen. Durch eine gute Planung können störende Geräuschentwicklungen während des Betriebs vermieden werden.

In der klimaaktiv Heizungs-Matrix werden erneuerbare Heizungssysteme in ein Ampelsystem eingegliedert. Diese Einordnung erfolgte anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs. Der Heizkomfort, die Investitionskosten und die CO2-Emissionen sind dabei besonders hoch gewichtet.

Heizsysteme mit dunkelgrünen Feldern haben beispielsweise einen sehr niedrigen CO2-Ausstoß bei gleichzeitig geringen Investitionskosten und hohem Heizkomfort. Von Heizsystemen mit orangen Feldern wird eher abgeraten. Sie halten die oben genannten Kriterien für das betreffende Gebäude nicht ein.

Genauere Erläuterungen finden Sie in der Online-Version der klimaaktiv Heizungs-Matrix.

Eine umfassende Sammlung finden Sie auf der Website der Klimaschutzinitiative klimaaktiv.

Viele Konsument:innen fragen sich beim Einholen von Angeboten: Ist dieser Preis für eine neue Heizung angemessen? Ist das Angebot gut? Bei der Auswahl einer klimafreundlichen Heizung für ein Einfamilienhaus ist es wichtig, genau hinzuschauen.

Informationen über die Kosten neuer Heizungen finden Sie auf der Website der Klimaschutzinitiative klimaaktiv.

Einen sehr groben Überblick können Sie sich mit folgenden Rechnern verschaffen:

Für die Unterstützung einkommensschwacher Haushalte bei der Umstellung auf ein klimafreundliches Heizungssystem wurde die Förderaktion „Sauber Heizen für alle“ aufgelegt. Je nach Einkommen können bis zu 100 % der Kosten für die neue Heizung gefördert werden. Bei der genauen Berechnung unterstützt Sie die die zuständige Stelle in Ihrem Bundesland!

Antragsberechtigt für eine soziale Zusatzförderung sind Gebäudeeigentümer:innen eines Ein-/Zweifamilien-/Reihenhaus mit Hauptwohnsitz am Projektstandort.

Alle weiteren Informationen finden Sie unter → sauber-heizen.at.

Um einen Umstiegsprozess hausintern in Gang zu setzen, können Sie:

  • bei der Hausverwaltung nach Alternativen nachfragen
  • eine Energieberatung für das Gebäude anregen
  • sich mit den anderen Eigentümer:innen vernetzen

Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Website von klimaaktiv.at.

Leider sind die weiteren Handlungsoptionen für Mieter:innen begrenzt. Bitte wenden Sie sich an Ihre Vermieter oder die Hausverwaltung, ob in näherer Zukunft an einen Umstieg gedacht wird.