Mehrweg im Lebensmitteleinzelhandel – Jahresbericht 2024

Recycling-Mülltrennung
Foto: BMLUK / Paul Gruber

Im folgenden Bericht werden die gemeldeten Daten zum Mehrweganteil im Lebensmitteleinzelhandel gemäß §14b Absatz 6 AWG 2002 ausgewertet und in aggregierter Form veröffentlicht.

Insgesamt flossen die Daten von 360 Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels mit insgesamt mehr als 3.900 Filialen (größer 400 oder Online-Shops) in die Auswertung für das Meldejahr 2024 ein (Stand 8. April 2025).

Im Jahr 2024 waren Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen verpflichtet Mehrweggetränkeverpackungen in mindestens 35 Prozent ihrer Verkaufsstellen (> 400m²) anzubieten. Die gesetzlich vorgeschriebene Mehrwegquote konnte in diesen Verkaufsstellen sowohl absatz- als oder angebotsseitig erfüllt werden (§14b AWG 2002). Ungeachtet der Meldevariante, hat jedes Unternehmen das Volumen (in Litern) aller abgesetzten Getränke aufgeteilt nach einweg- oder mehrwegverpackt, nach Getränkekategorie

  • Bier
  • Wässer
  • Saft
  • Alkoholfreie Erfrischungsgetränke (Limonaden)
  • Milch

und nach Packstoff

  • Glas
  • Kunststoffe
  • Aluminium
  • GVK
  • Verbund
  • (Eisenmetalle)
  • (Keramik)

zu melden.

Für die Darstellung der österreichischen Mehrwegquote anhand der aggregierten Daten werden die Absatzvolumen herangezogen.

Mehrwegquote im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel

Übersicht

Anzahl der meldenden Unternehmen: 360

Anzahl der Verkaufsstellen: 3.911

Gesamtvolumen abgesetzt: 2.031.444.934,57 Liter (rund 2,03 Milliarden Liter)

Mehrwegquote Österreich: 18,88 Prozent

Anteile nach Getränkekategorie

In der Getränkekategorie Bier wurden knapp 60 Prozent (289 Millionen Liter) des Gesamtvolumens in Mehrwegverpackungen abgesetzt. Damit ist Bier mit großem Abstand das am häufigsten in Mehrweg konsumierte Getränk in Österreich. Obwohl Milch erst seit relativ kurzer Zeit wieder flächendeckend in Mehrweggebinden im Handel erhältlich ist, belegt es bereits den zweiten Platz. Milch und Wässer wurden zu rund 10 Prozent in Mehrweg-Verpackungen abgesetzt. Obwohl Limonaden (alkoholfreie Erfrischungsgetränke) insgesamt das größte Absatzvolumen aufweisen, liegt der Anteil von Mehrwegverpackungen hier lediglich bei 2,7 Prozent (19 Millionen Liter). Hier liegt das größte Potential für einen Ausbau des Mehrwegangebots. Den niedrigsten Absatz verzeichnete die Kategorie Saft, von welcher 4 Prozent in Mehrwegverpackungen abgefüllt wurden. Über alle Kategorien, wurden 18,88 Prozent in Mehrwegverpackungen verkauft.

Mehrweg und Einweg in Österreich 2024
Tabelle 1: Einweg- Mehrweganteile der Getränkekategorien
Getränkekategorie Anteil Mehrweg Anteil Einweg Gesamtvolumen (Mio. Liter)
Bier 57,25 % 42,75 % 504,72
Wässer 9,91 % 90,09 % 523,70
Saft 3,97 % 96,03 % 93,14
Limonaden 2,67 % 97,33 % 712,11
Milch 10,11 % 89,89 % 197,78

Anteile nach Packstoff

Einwegkunststoffverpackungen machten mit 43,4 Prozent den größten Teil der Packstoffe in den relevanten Getränkekategorien aus. 20,3 Prozent der Getränke wurden in Getränkeverbundkarton- oder Verbundverpackung und 13,7 Prozent in Aluminiumverpackung abgesetzt. Hauptpackstoff für den Einsatz als Mehrwegverpackung war Glas mit 18,4 Prozent. Nur für 2,5 Prozent der mehrwegverpackten Getränke wurde Kunststoff verwendet. Bei Glasverpackungen liegt der Mehrweganteil bei 88 Prozent.

Tabelle 2: Aufteilung des Getränkevolumens auf Packstoffe; unter „N/A“ wurden unplausible Zuteilungen zusammengefasst.
Packstoff

Mehrweg 

(Mio. Liter)

Einweg 

(Mio. Liter)

Nicht zugeteilt - N/A 

(Mio. Liter)

Gesamtergebnis

(Mio. Liter)

Glas 373,35 50,96 0 424,31
Kunststoffe 9,47 882,32 0 891,79
GVK + Verbund 0 411,90 0 411,90
Aluminium 0 279,12 0 279,12
Eisenmetalle 0 19,03 0 19,03
N/A 0 0 5,29 5,29
Gesamtergebnis 382,82 1643,33 5,29 2031,44

Fazit

Es zeigt sich: Die Maßnahme wirkt. Besonders im Diskontbereich hat sich das Sortiment stark verändert – Konsumentinnen und Konsumenten finden heute deutlich mehr Mehrwegangebote im Regal.

Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen: Während 2024 rund 35 % der Filialen die Mehrwegquote erfüllen mussten, sind es ab 2025 bereits 90 % – ab 2026 dann alle. Damit wird das Mehrwegangebot im Handel weiter deutlich wachsen.