Wieden

Die mobile Klimazelle des Grätzllabors Wieden – einst Telefonzelle, dann grüne Botschafterin – lädt an wechselnden Orten im Bezirk dazu ein, mehr über Klimaanpassung zu erfahren und gemeinsam die Wieden klimafit zu gestalten.
Foto: © PlanSinn

Die Wieden ist Wiens 4. Gemeindebezirk und hat mit dem geförderten "Grätzllabor Wieden" ein partizipatives Programm gestartet, in dem sich die Menschen mit der Bezirkspolitik und Verwaltung für eine lebenswerte Entwicklung ihres Bezirkes engagieren.

Kurzprofil zum Bezirk

Die Wieden ist Wiens 4. Gemeindebezirk – klein, urban und dicht bebaut, doch mit großer Vielfalt und einem unverwechselbaren Charakter. Die Wieden gehört zu den inneren Bezirken und erstreckt sich vom Karlsplatz bis zum Gürtel. Hier trifft historische Bausubstanz auf zukunftsgerichtete Stadtentwicklung. Die Wieden ist bekannt für charmante Grätzl wie das Freihausviertel, eine kreative Szene, traditionsreiche Bildungseinrichtungen wie die TU Wien und zahlreiche Innenhöfe und kleinere Parks, die den Bezirk beleben.

Demografisch ist der Bezirk bunt gemischt – von alteingesessenen Wienerinnen und Wienern bis hin zu jungen Studierenden und Personen aus verschiedenen Nationen. Diese soziale Vielfalt spiegelt sich auch im lebendigen Alltag und der hohen Beteiligungsbereitschaft wider. Die Umgestaltung öffentlicher Räume und Begrünung stehen im Zentrum der aktuellen Entwicklung – und genau hier setzt das Grätzllabor Wieden an: mit kreativen Beteiligungsformaten, die alle einladen, ihren Bezirk aktiv mitzugestalten.

Struktur und Personen

Agendabüro/Kernteam vor Ort:

Grätzllabor Wieden:
Telefon: 01 585 3390 -18
Mail: wieden@la21.wien
Web: wieden.la21.wien

Das Büro PlanSinn ist mit dem Management vom „Grätzllabor Wieden“ beauftragt. Prozessbegleitende Personen sind: Milena Schnee, Andrea Dobersberger, Hannes Posch, Rebecca Braunegger, Michl Mellauner und Johannes Brossmann.

Leitstelle im Bundesland: Verein Lokale Agenda 21 Wien

Prozessverlauf vom Grätzllabor Wieden

Das Grätzllabor Wieden ist ein partizipatives Programm, in dem sich Menschen aus der Bevölkerung mit Unterstützung der Bezirkspolitik und der Verwaltung für eine nachhaltige und lebenswerte Entwicklung des 4. Bezirks engagieren. Im Fokus stehen dabei Steigerung der Lebensqualität, Förderung des nachbarschaftlichen Miteinanders, Schaffung und Aufwertung von Grün- und Freiräumen, nachhaltige Mobilität sowie Klimaschutz.

Das Grätzllabor Wieden versteht sich als Plattform zur Aktivierung, Vernetzung und Begleitung engagierter Menschen, Gruppen und Initiativen, die mit ihren Ideen und ihrem Engagement den Bezirk mitgestalten möchten. Mit Formaten wie dem mobilen Grätzl-LAB oder Hands-on-Aktionen ist das Grätzllabor auch im öffentlichen Raum sichtbar – niederschwellig, inspirierend und handlungsorientiert.

Weitere Informationen und aktuelle Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie auf der Website des Grätzllabors Wieden: wieden.la21.wien.

Projekte und Aktionen

Raum fair teilen

Die Projektgruppe „Raum fair teilen“ setzt sich für eine gerechtere Verteilung des öffentlichen Raums auf der Wieden ein. Ihr Fokus liegt auf sicherer, bewegungsaktiver Mobilität für alle Altersgruppen sowie der Förderung von Aufenthaltsqualität durch Begrünung und Sitzgelegenheiten. Durch konkrete Maßnahmen möchte sie die Verkehrssicherheit verbessern und einen Beitrag zur Verkehrswende leisten.

Wiedner Wald

Aus einem nachbarschaftlichen Austausch beim Innenhof-Flohmarkt in der Rienößlgasse entstand die Projektgruppe „Wiedner Wald“. Sie schuf ein begrüntes Parklet, das als Ort des Verweilens und Austauschs dient. Kooperationen mit der nahegelegenen Schule, wie die Gestaltung einer bunten Plane durch Schülerinnen und Schülern, bereichern das Projekt. Zukünftige Vorhaben umfassen eine Sommerpflanzen-Pflegestation und den Austausch mit anderen Parklet-Initiativen.

Gemeinschaftsgarten auf der Wieden

Die Gemeinschaftsgärten „Rote Be[e]te am Elisabethplatz“ und „Junges Gemüse Wieden“ auf der Terrasse des Hauses Wieden zeigen, wie Stadtnatur Menschen verbindet. Hier wird biologisch gegärtnert, gemeinsam gestaltet und mitten im Grätzl werden lebendige Orte der Begegnung geschaffen. Generationen kommen zusammen, tauschen Wissen aus und lernen voneinander. Zwei Beispiele dafür, wie gemeinsames Gärtnern die Nachbarschaft stärkt und Lebensqualität schafft.

KAESCH auf der Wieden

„KAESCH“ ist ein lebendiges Netzwerk für den geldfreien Austausch von Fähigkeiten und Dingen. Ob Nachhilfe, Gesangsunterricht oder handgefertigte Produkte – die Möglichkeiten sind vielfältig. Monatliche Treffen in der Zukunftshandlung bieten Raum für Austausch und neue Tauschgeschäfte. Viermal im Jahr lädt die Projektgruppe zu einem Jahreszeitenmarkt ein, bei dem auch Interessierte kostenlos erste Tauschgeschäfte erproben können.

Begegnung im Freihausviertel

Seit 2007 engagiert sich die Projektgruppe „Begegnung im Freihausviertel“ für die Belebung des Viertels durch gelebte Nachbarschaft. Durch Veranstaltungen, Spaziergänge und Begrünungsaktionen stärkt sie das Miteinander und die Lebensqualität im Grätzl. Enge Kontakte zu lokalen Akteur:innen ermöglichen die Umsetzung konkreter Veränderungen.

Ausblick: Gemeinsam für eine klimafitte und lebenswerte Wieden

Auch in Zukunft möchte das Grätzllabor Wieden den erfolgreichen Weg der Beteiligung weitergehen – gemeinsam mit engagierten Projektgruppen und Einzelpersonen. Bestehende Projektgruppen werden gezielt begleitet und gestärkt, während gleichzeitig neue Grätzlmacher und Grätzlmacherinnen aktiviert werden: Diese sind Einzelpersonen, die mit Ideen, Tatkraft oder einfach ihrer Begeisterung einen Beitrag zur positiven Entwicklung ihres Grätzls leisten möchten. Im Fokus steht in den Jahren 2025-2027 die thematische Mission des Grätzllabor Wieden: Mehr Grün- und Freiräume schaffen, um die sommerliche Überhitzung zu mildern und das Stadtklima zu verbessern. 2025 liegt der Schwerpunkt auf sogenannten Mikrofreiräumen – kleinen, oft übersehenen Flächen, die großes Potenzial für Begrünung und Entsiegelung bieten. Parallel dazu rücken Innenhofbegrünung und Bewusstseinsbildung weiter in den Vordergrund: durch kreative Aktionen, Mitmachformate und verständliche Wissensvermittlung.

Ein wichtiges Instrument für gelebte Partizipation bleibt das jährliche Grätzl-Budget, mit dem neue Projekte durch und mit der Bevölkerung realisiert werden können. Ein neues Fördermodell der Stadt Wien zur Umsetzung von Projektideen aus dem Grätzllabor bringt zusätzlich mehr Mitsprache und eine einfachere Umsetzung von Grätzl-Projekten im Bezirk.

Redaktion und Rückfragen

Milena Schnee
Grätzllabor Wieden
E-Mail: wieden@la21.wien

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